O sole mio auf vier Rädern: 12 Millionen Euro ließ sich der italienische Autobauer Fiat exakt am 4. Juli dieses Jahres die rauschende Comeback-Party des Cinquecento, jenes Autos, das 50 Jahre zuvor der ganzen Nation den Weg in die persönliche Mobilität wies, kosten. Damit aus der automobilen Super-Show nun mehr als nur Außer Spesen nichts gewesen übrig bleibt, soll der neue Fiat 500 auch dazu beitragen, dass die Kassen klingeln, wenn die ulkige kleine Knutschkugel auch auf Deutschlands Straßen rollt. An diesem Wochenende (26.-28. Oktober) führt Fiat den mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten und mit insgesamt 500.000 verschiedenen individuellen Gestaltungsmöglichkeiten ausgerüsteten Cinquecento der neuen Generation auf dem deutschen Markt ein. Den Bogen von einer ruhmreichen großen Vergangenheit zum erfolgreichen Neuanfang nach der größten Krise des Konzerns will Fiat mit dem symbolträchtigen Fahrzeug spannen. Und dabei möglichst viele Eroberungskäufe von der Konkurrenz erzielen, wie Fiat-Vorstand Manfred Kanter erklärt.
Der neue Fiat 500 soll mehr als nur die Fortsetzung der seit Jahren andauernden Retro-Welle im Automobilbau sein. Mehr als nur eine Art italienischer PT Cruiser, Mini oder New Beetle. Er soll auf die italienischen Wurzeln des Hauses Fiat (Kanter: Auf die wir sehr stolz sind) verweisen, gleichzeitig aber auch den Weg frei machen auf dem Weg zu einem Global player, einem Anbieter, der sich perfekt an den Kundenwünschen orientiert und diese umsetzt. Nicht umsonst wurden auf der eigens dafür eingerichteten Seite www.fiat500.com mehr als sieben Millionen Zugriffe registriert, auf denen die Freunde des Cinquecento ihre zahlreichen Anregungen in Sachen Design, Ausstattung etc. hinterließen.
Der in Polen gebaute Fiat 500 basiert auf der Panda-Plattform, wodurch sich auch die extrem kurze Entwicklungszeit von 18 Monaten erklärt. Trotz aller Web-Zugeständnisse an die Lifestyle-orientierte Kunden-Klientel lehnte man sich bei der Formensprache eng an den kultigen Klassiker aus Bella Italia an. Das vertraute Kuppeldach, die lustigen Kulleraugen und die kurzen Überhänge: Mit einem solchen Auto sind schon Gianni und Gianna in den späten Fünfzigern mit den Bambini in den Urlaub aufgebrochen. Und ein großes Glasdach lässt zudem il sole, die Sonne, zur allgemeinen Aufheiterung der Sinne in den Innenraum einfließen.
Drei Motoren, zwei Benziner und ein mit Partikelfilter ausgerüsteter Diesel mit Leistungswerten zwischen 69 und 100 PS, stehen zur Markteinführung zur Verfügung. Wer erst einmal in dem kleinen Charmeur Platz genommen hat, der kommt so schnell von ihm nicht los. Fiat hat das Lebensgefühl des Ur-Cinquecento perfekt in das neue Jahrtausend transplantiert, ohne dabei Retro ohne wenn du aber zu installieren. Das ist eine gelungene spielerische Harmonie zwischen Erwartungshaltung und ausgeführten Ideen, wobei sieben Airbags, ein serienmäßiges ESP und ausreichend Platz zumindest auf den beiden vorderen Plätzen für Alltagstauglichkeit und Sicherheits-Anspruch stehen.
Die Preisliste beginnt bei 10.500 Euro, macht in den drei verschiedenen Ausstattungsvarianten jeweils Sprünge um 2.000 Euro und endet bei 14.500 Euro. Dank der mehr als 500.000 zur Verfügungen stehenden individuellen Gestaltungsmöglichkeiten lässt die Preisspirale aber noch jede Menge Platz nach oben. Die Flut von Bestellungen im Heimatland lässt die Italiener auch hierzulande auf rege Nachfrage hoffen. O sole mio wartet in der automobilen Version des Cinquecento nuova auf viele neue Freunde.
Die Preise des neuen Fiat 500 im Überblick
Fiat 500 Pop 1.2 8V: 10.500 Euro;
Fiat 500 Pop 1.4 16V: 12.500 Euro;
Fiat 500 Pop 1.3 Multijet 16V: 12.500 Euro
Fiat 500 Sport 1.2 8V: 12.500 Euro;
Fiat 500 Sport 1.4 16V: 14.500 Euro;
Fiat 500 Sport 1.3 Multijet 16V: 14.500 Euro
Fiat 500 Lounge 1.2 8V: 12.500 Euro;
Fiat 500 Lounge 1.4 16V: 14.500 Euro;
Fiat 500 Lounge 1.3 Multijet 16V: 14.500 Euro
Text: Jürgen C. Braun