Mazda 2
Leicht-Gewichte sind ja zurzeit im Gerede: Sei es, dass über den Gesundheitszustand von Keira Knightley diskutiert wird, sei es dass Schockbilder von Magersüchtigen die Meinungen auseinander gehen lassen. Zu dünn und zu mager ist derzeit nicht gern gesehen. Eine Ausnahme ist allerdings, wenn Autos gegen den Trend zur Gewichtszunahme leichter werden und sich dadurch Vorteile beim Verbrauch verschaffen.
So geschehen beim neuen Mazda 2: Der kleine Japaner hat im Vergleich zum Vorgänger rund 100 Kilogramm abgespeckt. Hier 22 Kilos bei der Karosserie, da 13 Kilogramm bei den Aufhängungen und zwischendurch noch einmal hier und dort ein paar 1.000 Gramm eingespart. Und nicht nur in puncto Gewicht bricht der Mazda 2 gegenüber seinen Mitbewerbern wie Opel Corsa, Renault Twingo oder Toyota Yaris mit den üblichen Spielregen. Statt länger zu werden, ist der Kleine um vier Zentimeter geschrumpft und misst nun nur noch 3,89 Meter. Damit verschafft er sich Vorteile in engen Gassen (Wendekreis 10,40 m) und in kurzen Parklücken. Zusätzlich wurde der Wagen in der Höhe und in der Breite gestutzt. Trotzdem ist der Innenraum nicht auf Bonsai-Maße ausgerichtet. Das Platzangebot kann sich durchaus sehen und sitzen lassen. Der Fünftürer bietet den vorderen Insassen ausreichend Bewegungsspielraum, nur Menschen mit extra langen Beinen kommen mit den Knien der Mittelkonsole zu nahe. Der Instrumententräger ist klar gegliedert. Leider ist das Lenkrad nur in der Höhe verstellbar und nicht noch zusätzlich in der Tiefe. Viele Ablagen helfen alle Kleinigkeiten an einen sinnvollen Ort zu verstauen und auch wieder zu finden. Pfiffig ist die Idee, das Handschuhfach zwei zu teilen: Einmal die klassische geschlossene Version, dahinter ein offenes Abteil, das zum Beispiel einen Atlas griffbereit aufnimmt. Das Kofferraumvolumen bietet dagegen mit seinen standardmäßigen 250 Litern nur Klassendurchschnitt.
Besser als der Durchschnitt will der Mazda 2 hinsichtlich des Verbrauchs sein. Dank der Gewichtsreduzierung und einiger innermotorischen Maßnahmen zeigen sich die Benzinmotoren 10 bis 15 Prozent weniger durstig. Mit anderen Worten: Die zwei 1,3-Liter-Basisaggregate mit 55 kW/75 PS und 63 kW/86 PS begnügen sich nun mit 5,4 Liter (Spitze: 168 und 172 km/h, CO2-Ausstoß: 129 g/km) und selbst der 1.5 Liter mit 76 kW/103 PS genehmigt sich moderate 5,9 Liter (Spitze: 188 km/h, CO2-Ausstoß: 140 g/km). Im Alltag werden sich wohl die zwei kleinen Motoren als Kundenlieblinge heraus kristallisieren. Bei ersten Testfahrten machte der 86-PS-Antrieb seine Sache gar nicht schlecht. Zwar ist das Drehmoment mit 122 Nm nicht gerade üppig, aber mit beherztem Schalten kann man die Anfahrschwächen ausgleichen. Für das übliche Einsatzgebiet von Stadt und Überland reicht die Motorisierung aus. Eine Dieselversion mit 68 PS folgt im Frühjahr 2008. Erfreulich: Mazda baut ESP serienmäßig in alle 2er ein. Das ist bei Kleinwagen leider immer noch nicht selbstverständlich.
Ab dem 20. Oktober steht der Mazda 2 bei den Händlern. Im Grundpreis von 11.950 Euro für die 75-PS-Variante sind eine gute Sicherheitsausstattung und recht ordentliche Komfortmerkmale enthalten. Wer eine Klimaanlage möchte, muss entweder 1.100 Euro dazu zahlen, oder zu nächsten Version greifen. Hier gehören ab 13.700 Euro auch vordere elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage, ein Audiosystem samt Lenkradbedienung und 15-Zoll-Felgen zum Paket.
Übrigens: Der Kleine sieht auch noch gut aus. Weniger Minivan-artig wie der Vorgänger erinnert das Design nun eher an den großen Bruder Mazda 3. Schließlich muss ja auch nicht jeder Kleinwagen knuffig oder süß daher fahren. Noch sportlicher wird der Auftritt im nächsten Jahr: dann erweitert der Dreitürer das Angebot.
Text: Elfriede Munsch