Antwort von Thomas Schuster, KÜS: Traditionell werden in Deutschland vor allem Firmenwagen geleast. Aber auch für Privatpersonen kann Leasing interessant sein, selbst wenn sie anders als gewerbliche Haltern keine steuerlichen Vorteile haben. Dabei sollte man aber einige Punkte bedenken.
Wer ein Auto least, erwirbt kein Eigentum. Das ist einerseits von Vorteil, weil die Kosten für die reine Nutzung zunächst geringer sind als bei einem Kauf. Allerdings steht man nach Ablauf der Leasingzeit ohne Gegenwert da. Wer hingegen ein Auto abbezahlt hat, kann es weiterfahren, „bis es auseinanderfällt“ – ohne große Kosten.
Leasing lohnt sich vor allem, wenn man hohe Investitionen scheut, trotzdem aber einen aktuellen Neuwagen fahren will. Ganz ohne Erspartes geht es beim Leasing aber auch nicht immer. In vielen Fällen wird eine sogenannte Sonderzahlung fällig, die je nach Fahrzeug und der Höhe der gewünschten Monatsraten zwischen null und einigen tausend Euro liegt. Bei Elektroautos wird sie aktuell häufig mit dem Umweltbonus verrechnet, was diese Modelle besonders attraktiv macht. Und gerade für ein relativ risikoarmes Hineinschnuppern in die E-Mobilität kann sich ein Leasingauto besonders anbieten.
Und auch am Leasingende kann es noch einmal teuer werden, dann nämlich, wenn der Leasinggeber abrechnet. Dabei gibt es zwei Modelle: Restwertleasing und Kilometerleasing. Ersteres ist für Privatpersonen relativ riskant, denn die Kosten orientieren sich letztlich am Restwert des Fahrzeugs nach der Nutzung – und der kann viel niedriger ausfallen, als vorher erwartet. Sicherer kann sich der Kunde bei dem für ihn transparenteren Kilometerleasing sein. Dort ist der reine Kilometerstand Maßstab für Nachzahlung oder Rückerstattung – je nachdem, ob die vorher vereinbarte Fahrleistung über- oder unterschritten wurde. Für Schäden und übermäßige Abnutzung muss der Kunde allerdings in jedem Fall einstehen.
Für viele Kunden ist Leasing aber nicht in erster Linie eine Frage der Kosten, sondern der Bequemlichkeit. Sie wollen alle zwei bis drei Jahre ein aktuelles Fahrzeug, ohne sich um den Verkauf des alten zu sorgen. Viele Hersteller bieten gegen Aufpreis mittlerweile Full-Service-Pakete inklusive Versicherung und Wartung – bis hin zu sogenannten Auto-Abos, bei denen der Kunde nur noch den Sprit extra zahlt.