Schon seit einigen Jahren eine feste Größe und in Deutschland mit wachsendem Erfolg vertreten ist die US-Marke Zero. Wurden 2017 noch 145 E-Motorräder hierzulande abgesetzt, waren es vergangenes Jahr 176. Die Modelle machen einen ausgereiften und wertigen Eindruck, sie sind allerdings nicht ganz billig. Etwas mehr als 12.000 Euro kosten die Varianten der Enduro-Familie FX in Kombination mit einer 7,2-kWh-Batterie, die im Stadtverkehr rund 160 und auf der Autobahn bei konstant 113 km/h bis 64 Kilometer Reichweite erlaubt. Maximal sind 132 km/h möglich. Etwas mehr Power und Reichweite gibt es bei den Modellen S/DS sowie SR/DSR. Diese 45 kW/60 PS starken E-Motorräder lassen sich mit einer bis zu 18 kWh großer Batteriekapazität kombinieren. Die über 150 km/h schnellen Stromer kommen damit im Stadtverkehr pro Ladung fast 360 Kilometer weit, auf der Autobahn halbiert sich die Reichweite. Wer die maximale Reichweite will, muss bei Zero allerdings über 22.000 Euro investieren.
Sogar noch um einiges teurer sind die E-Motorräder der italienischen Marke Energica. Einstiegsmodell ist die Eva, die einen 80 kW/109 PS starken Motor mit einer 11,7 kWh große Batterie kombiniert. Drei Sekunden braucht das 280 Kilogramm schwere Bike für den 100-km/h-Sprint, maximal sind 200 km/h möglich. Die realistische Reichweite im Praxiseinsatz liegt bei 120 Kilometer. Der Preis liegt bei rund 25.000 Euro. Wer es sportlicher mag, kann auch die 107 kW/145 starke Sportversion Evo bekommen, die preislich bei gut 28.000 Euro startet.
Für Enduro-Freunde gedacht ist die Freeride E-XC von KTM, die vor allem als Sportgerät für ambitionierte Offroad-Sausen konzipiert wurde. Man kann den Crosser allerdings auch mit Straßenzulassung bekommen. Der Basispreis erscheint mit rund 7.700 Euro recht günstig, allerdings ist darin noch keine Batterie enthalten. Diese kostet zusammen mit dem Ladegerät nämlich 3.800 Euro Aufpreis. Ohne Ladegerät werden für den 3,9-kWh-Stromspeicher gut 3.000 Euro fällig. Alternativ gibt es auch ein Leasingangebot für die Batterie mit einer monatlichen Finanzierungsrate von 49 Euro. Das soll die Entscheidung erleichtern, mehrere Batterien zu nutzen, die sich mit wenigen Handgriffen tauschen lassen. Wer sich also im Gelände austoben will, kann mit der bis 18 kW starken Enduro weiterfahren, wenn dem ersten Akku nach ein bis anderthalb Stunden der Saft ausgeht. Die Reichweite gibt KTM übrigens mit 77 Kilometer an.
Ebenfalls ursprünglich als reines Sportgerät konzipiert, doch mittlerweile auch mit Straßenzulassung erhältlich ist die aus Gotland stammende Enduro Cake& von Kalk. Die Schweden setzen auf puristisches Design und Leichtbau. So soll der 70 Kilogramm leichte, 15 kW/20 PS starke, bis 100 km/h schnelle und um 13.000 Euro teure Offroader trotz einer kleinen 2,6-kWh-Batterie rund 80 Kilometer Reichweite bieten. Im März ist offizieller Marktstart für die Cake&. Vorbestellungen gegen eine Anzahlung von 200 Euro bereits entgegengenommen.
Zwar ist der Markt an elektrischen Motorrädern derzeit noch überschaubar, doch er wird in naher Zukunft wachsen. So hat Harley-Davidson in den USA den Marktstart seiner Livewire für 2019 angekündigt, vermutlich wird zeitnah auch Europa bedient. Zudem will Zero in wenigen Wochen ein neues Naked-Bike präsentieren. Der elektrische Zweiradspezialist Nito aus Italien hat für 2019 den Marktstart seiner N4 angekündigt. Auch Ducati will ein E-Motorrad bauen, das vermutlich 2020 oder 2021 auf den Markt kommt. Zudem gibt es diverse Start-ups wie Tarform, Arc, Vigo Motorcycles oder Italian Volt, die bereits verheißungsvolle Prototypen vorgestellt oder angekündigt haben und die schon bald das Angebot an E-Motorrädern bereichern wollen.
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