Die sechste Generation des VW Passat feierte in Hamburg ihre Weltpremiere. Zu den Softsoul-Klängen von Seal enthüllte VW-Chef Bernd Pischetsrieder ein Auto, das in allen Dimensionen gewachsen ist und deutlich dynamischer auftritt als der erfolgreiche Vorgänger. Der Passat der fünften Generation hatte mit längs eingebauten Motoren und einer Designorientierung an Audi die Qualitätsoffensive bei VW eingeläutet. Der neue Passat setzt auf mehr Platz durch Quermotoren. Zum Verkaufsstart am 11. März sind zwei Vierzylinder Benziner mit Direkteinspritzung (85 kW/115 PS und 110 kW/150 PS) sowie die bekannten TDI-Motoren mit (77kW/105PS und 103 kW/ 140 PS) erhältlich. Einstiegsmotor ist wenig später ein 1,6 Liter Benziner mit 75 kW/102 PS für 21.800 Euro.
Premiere feiert im neuen Passat ein 2,0 TDI mit 125 kW/ 170 PS der 350 Newtonmeter Drehmoment entwickelt. Einziger Sechszylinder wird vorerst der ab Herbst lieferbare und von Audi bekannte 3,2 Liter FSI-Motor sein. Die Plattformstrategie ist bei VW offiziell Vergangenheit. Der neue Passat setzt auf Module, die von der aktuellen Golf-Generation bekannt sind. Deshalb auch der Umstieg auf einen quer eingebauten Frontmotor. Den Insassen nutzt der Technikwechsel. Der neue Passat ist um 62 mm auf 4,77 m gewachsen. In der Breite legt er 74 mm auf 1,82 m zu. Der Radstand beträgt 2,71 m. Das Kofferraumvolumen wuchs um 90 Liter auf riesenhaften 565 Liter. Das Design der Passat-Limousine ist durch die gewachsenen Proportionen dynamischer. Eine Bügelfalte in der Schulterlinie bringt eine optische Schärfe. Dafür nimmt die Gestaltung der C-Säule Anleihen beim 3er BMW und beim alten A4. Nicht die schlechtesten Vorbilder für ein dynamisches Mittelklasseauto. Vorne prangt das neue Markengesicht mit dem tief herunter gezogenen Grill und der V-förmig ausgebildeten Motorhaube.
Wahre Größe zeigt der Passat innen. Hinten wie vorne sitzt man auch mit langen Beinen entspannt. Die Verarbeitung wirkt hochwertig. Insgesamt orientiert sich der Passat beim Interieur wieder am viel gelobten Konzernbruder Audi. Vor allem die Highline-Versionen geizen nicht mit Holz, Leder und Alu-Elementen. Wie gehabt gibt es den Passat in vier Ausstattungslinien. Die Basis heißt Trendline und bietet neben einem umfangreichen Sicherheitspaket eine Klimaanlage, aber keine elektrischen Fensterheber hinten. Die gibt es erst ab der nächst höheren Version Comfortline. Sportive Naturen nehmen die Sportline während Highline den gehobenen Geschmack bedient. Erstmals bringt der Passat eine Reihe Oberklassennützlichkeiten in die Mittelklasse. So ist er beispielsweise mit einem Abstandsradar bestellbar. Alle Passats haben ein neues Schließsystem ohne klassischen Schlüssel und eine elektronische Parkbremse. Auch das von Audi jüngst vorgestellte ESP mit automatischer Anhängerstabilisierung ist serienmäßig bei Einbau einer Anhängerkupplung an Bord. Weitere Nettigkeiten sind die Bluetooth-Einbindung von Mobiltelefonen in das Audiosystem und eine 220-Volt-Steckdose im Fond, damit Geschäftsreisende ihre Notebooks aufladen können. Auch Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht sind bestellbar.
Hierzulande ist die Passat-Limousine ein Minderheitenauto. Nur 25 Prozent der Passat-Käufer entscheiden sich im Schnitt für den Klassiker mit Kofferraum. Alle anderen bestellen den Variant. Dieser wird nach der IAA in den Handel kommen.
Die Preise für die zum Verkaufsstart lieferbaren Modelle beginnen bei 23 075 Euro für den 1,6 FSI. Der stärkere Benziner kostet 25 450 Euro. Der kleine Diesel fängt bei 24 010 Euro an, der Größere bei 25 650 Euro.