Dakar 2017: X-raid mit drei neuen MINI „John Cooper Works Rally“

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Bislang starteten in den letzten sechs Jahren alle Vertrags- und Privatfahrer für das X-raid-Team auf dem dort entwickelten MINI ALL4Racing. Viermal fuhren die MINI in Serie auf den Siegerplatz. Das änderte sich mit dem Auftauchen des Peugeot 2008 DKR- Buggy, der diese Erfolgsserie abreißen ließ (mit Sieg des Ex-X-raid-Fahrers St. Peterhansel). Toyota steht mit dem aktuellen Gazoo-Hilux aus Südafrika in Lauerstellung, um endlich den Sieg bei den Allradfahrzeugen zu generieren. Schon im laufenden Jahr zeigte es sich, dass die MINI immer mehr ins Hintertreffen gerieten, Siege wurden rar, die Mitbewerber sammelten Punkte und Pokale.

Nun hat Sven Quandt, Teamchef von X-raid, zum Gegensteuern angesetzt: Er entwickelte mit seinen Ingenieuren (und natürlich mit BMW-Hilfe) auf der Basis des neuen MINI Countryman die geschärfte Version John Cooper Works Rally. Markante Änderungen stehen dafür. Die äußere Linienführung wurde im BMW-eigenen Windkanal geschliffen und optimiert, was sich auch bis in die Scheinwerferformung zeigt. Ein neu berechneter Stahlrohr-Gitterrahmen ermöglicht, die drei (erlaubten) Reserveräder aus dem Heck zu nehmen und unter den Fahrzeugboden zu platzieren. Das senkt den Schwerpunkt signifikant ab. Das nunmehr frei gewordene Heck gibt genügend Platz für die auch tiefer eingebrachte größere Kühlung für Motor und Schmiermittel. Die Motorleistung stieg durch neues Motor- Mapping auf 340 PS und das gewaltige Drehmoment auf 800 Newtonmeter. Nach Aussage des Teamchefs wurde dadurch nicht nur die Höchstgeschwindigkeit auf ca. 184 km/h aufgestockt, sondern das gesamte Handling, vor allem bei WRC-ähnlichen superschnellen Prüfungen, spürbar verbessert. Dabei sind schließlich auch noch etwa 385 Liter Kraftstoff zu transportieren! Ob der Wechsel auf das neue Modell und alle eingebrachten technischen und optischen Veränderungen ausreichen, um in wenigen Wochen erneut die Dakar zu gewinnen, bleibt erstmal offen. Schließlich hat Peugeot mit dem neuen 3008 DKR-Buggy einen absolut scharfen Pfeil im Köcher, zudem in wohl 4-facher Stückzahl. Die Zeit für die drei MINI-Top-Piloten (Hirvonen, Al Rajhi, Menzies, die übrigen 5 fahren den bisherigen All4Racing) sich an das neue Auto zu gewöhnen, war ja nicht gerade opulent. Es wird sich zeigen, ob Quandts Modellwechsel mit nur relativ kurzem Vorlauf eine gute (und erfolgreiche) Idee war, der geballten Konkurrenz die Hecklichter zu zeigen… Im Übrigen wurde soeben die aktuelle Starterliste von der ASO, dem Veranstalter, veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass u.a. so bekannte Fahrer wie Robby Gordon, Alvarez und Carlos Sousa NICHT gemeldet haben.

Eine kleine Nachmeldefrist bleibt jedoch noch offen. Peugeot schickt neben seinem bewährten Quartett mit Peterhansel, Sainz, Loeb und Désprés zwei weitere 3008 DKR unter privater Meldung ins Rennen: Romain Dumas sowie Sheikh Khalid.Text: Frank Nüssel/ CineMot

Bilder: Team X-raid/Teams

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