CD-Tipp der Woche

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Brian McFadden: Irish Son (Sony)

Robbie Williams hat's geschafft, warum soll Brian McFadden es nicht auch packen – sich vom einerseits belächelten, andererseits enthusiastisch bekreischten Boygroup-Frontmann zum vielseitigen Entertainer zu entwickeln? Dem Cover von Irish Son ist diese Absicht jedenfalls auf den ersten Blick anzusehen: Dreitagebart, langgewachsene Haare und nachdenklich-verschmitzter Blick. Das hat mit dem Typus Jüngelchen wirklich nichts mehr gemeinsam.

Ansonsten lässt Irish Son dann und wann durchaus noch ahnen, dass der Sänger mal bei Westlife den Ton angegeben hat. Wohlgemerkt: Ahnen, denn das redliche Bemühen, als Künstler mehr als eine zweibeinige Westlife-Version zu sein, merkt man den Titeln deutlich, aber zum Glück unverkrampft an. Mit Real To Me hat er ja schon einen Treffer gelandet, und der Rest ist ebenfalls schöner, hörenswerter Mainstream-Pop. Brian McFadden hat mit Irish Son das Medium Pop-CD sicher nicht neu erfunden, jedoch um ein gelungenes Exemplar bereichert.

Die Songs bleiben im Ohr, mal melancholisch, mal flott; so geschickt gemischt eben, dass Langeweile nicht aufkommt. Für eine Solokarriere ist das ein guter Anfang: Eine CD, die man im Auto durchlaufen lassen kann, gerne auch mehrmals. Und wer meint, das sei vielleicht zu wenig, um auf Dauer ein großes Publikum zu begeistern, sollte nicht vergessen, dass Robbie Williams auch ein paar Jahre gebraucht hat, um bei Feel anzukommen. In Brian McFaddens Alter – der Mann ist 24 – darf man sich ja ruhig auch noch Zeit lassen für weitere Entwicklungen. Und auch dafür, sich noch in anderen musikalischen Richtungen zu versuchen. Lassen wir uns also überraschen.

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