In den Mittelgebirgen haben wir schon die ersten frostigen Nächte erlebt. Wer morgens früh zur Arbeit muss, der „durfte“ auch schon Scheiben kratzen. Das wiederum bedeutet im Umkehrschluss: Es ist Zeit für Winterreifen – wobei die kalendarische Umschreibung „von O bis O“, also von Oktober bis Ostern, zwar etwas weit gefasst ist, den Zeitraum aber doch plakativ passend einengt.
Dennoch gibt es keine verbindliche gesetzliche Aussage über den Zeitraum, in dem man Winterreifen auf dem Fahrzeug haben muss. Winterreifenpflicht innerhalb einer bestimmten Frist ist also nach wie vor ein Fremdwort auf deutschen Straßen, was den Verkehrsteilnehmer aber nicht von seiner Sorgsamkeitspflicht entbindet. Denn es ist nach wie vor Pflicht, bei Schnee oder Schneematsch mit Winterreifen zu fahren.
Um diese Jahreszeit kommen die Reifenhersteller stets mit neuen, weiter entwickelten und verbesserten Produkten. Worauf kommt es dabei an? Sommer- und Winterreifen unterscheiden sich vor allem in der Laufflächenmischung und dem Profil. Das Gummigemisch von Sommerreifen verhärtet schon bei niedrigen Temperaturen im Plusbereich (etwa ab 7 °C) und bietet dann nicht mehr genug Haftung. Die Lauffläche von Winterreifen bleibt dagegen auch bei tieferen Temperaturen immer noch flexibel und griffig.
Auch das Bild des Reifenprofils ist von großer Bedeutung: Die hohe Anzahl an Lamellen in den einzelnen Profilblöcken greift in den Schnee und bildet dabei Längs- und Querkanten, die sich unter dem Druck des Fahrzeugs spreizen und mit der verschneiten Straßenoberfläche verzahnen.
Continental als führender Anbieter von Winterreifen bietet im Bereich der Kompakt- und Mittelklasse für das Ersatzgeschäft den WinterContact TS 860 als neues Produkt an. Der neue Pneu wird zur Wintersaison 2016/17 in 21 Dimensionen (14 und 17 Zoll Durchmesser) und mit den Geschwindigkeits-Angaben H und V (210 und 240 km/h) angeboten. Zudem sollen noch mindestens 20 weitere Größen folgen.
Der Neue ist der Nachfolger des ContiWinterContact TS 850. Laut Hersteller Continental weist er verbesserte Bremsleistungen auf nassen und vereisten Straßen auf und habe weitere Vorteile durch mehr Traktion auf schneebedeckten Fahrbahnen. Dabei setzt Conti für kürzere Bremswege auf Eis, Schnee und Nässe auf eine neue Laufflächenmischung. Im Unternehmens-Jargon heißt diese Mischung mit ihrem hohen Silica-Anteil „Cool Chili“. Sie sorgt durch besonders hohe Dämpfungseigenschaften für entsprechenden Grip und damit für gute Bremsleistungen auf winterlichen Straßen.
Technischer Clou beim TS 860 ist eine neue Form der Schmelzwasser-Ableitung, die wie eine ganze „Armada“ an Scheibenwischern wirkt: Daher verfügt der WinterContact TS 860 über einen in dem Profilblock integrierten Kanal zu effizienteren Wasserableitung Fachbegriff („Liquid Layer Drainage“).
Text und Fotos: Jürgen C. Braun