60 Jahre im Dienste des Gastes: Sarah Wiener, leidenschaftliche Spitzenköchin mit eigenen Gastrobetrieben und aus dem Fernsehen wohl bekannt, hat es auf den Punkt gebracht. Er gefällt mir, weil er zu den wenigen unabhängigen Hotel- und Restaurantführern in Deutschland gehört. Da wird nicht geschwafelt, sondern mit hohem redaktionellen Anspruch das fachmännische Urteil der unabhängigen Hotel- und Gastronomie-Experten wiedergegeben. Nach dem Studium der aktuellen Ausgabe kann sich der Chronist dem nur anschließen. Dennoch gibt es einige News. Offensichtlich hat sich die Redaktion entschlossen, Extra-Sammellisten für besondere Cafes, Brauereigaststätten, Museumsgastronomie nicht mehr en bloc aufzuführen, sondern diese Häuser zusammen mit den Restaurants zu zeigen und zu bewerten. Das sparte zunächst einmal etliche Seiten, die dann flugs durch Neuaufnahmen bei Hotels und Restaurants wieder gefüllt wurden. Ja, die neue Ausgabe weist gar 20 Seiten plus 50 Gramm mehr auf als das Vorjahreswerk. Das ist erfreulich, da die Reiseinspektoren offensichtlich mehr bemerkenswerte Häuser (alleine 60 Restaurants) fanden als im Vorjahr. Dass das eine oder andere Haus heuer nicht mehr ausgewiesen wird, auch das gehört zur natürlichen Auslese, denn die Ansprüche sind klar definiert. Zudem sind 20 Restaurants erstmals erwähnt, die durch gepflegten, freundlichen Service und spürbare Herzlichkeit zu den anderen dazu kommen. Eine ganz wertvolle Rubrik ist die Nennung der VARTA-Tipps, die für besondere Leistung aus Küche und Keller, aus Service und Ambiente vergeben werden. Die Bewertung wird bei Varta mit 1-5 Diamanten vorgenommen, das gilt gleichermaßen für die Hotel- wie auch für die Restaurantleistung. Und die Hinweise auf Gut und Günstig sind für jene Reisenden gedacht, die mit nur schmalem Etat unterwegs sind. Das handliche Nachschlagwerk hat inzwischen die Marke von 1,1 Kilogramm erreicht, für Männerhände gut geeignet, die Damen werden eher darum bitten, das Opus hinkünftig nicht schwerer zu machen…
VARTA-Führer 2017: Mairdumont Verlag; 29,90 Euro.
Text: Frank Nüssel/CineMot