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Lunik: Weather (Silversonic)

In der Schweiz gibt's beste Schokolade, exzellenten Käse und oftmals gutes Wetter. Hat ausgerechnet deshalb die Schweizer Band Lunik ihr neues Album Weather genannt? Eher weniger, denn Anspielungen auf Klischees – seien die nun wahr oder unzutreffend – hat das Trio nicht mehr nötig. In ihrer Heimat zählen Lunik schon zu den ganz Großen, haben Weather als drittes Album veröffentlicht und dafür auch schon eine Auszeichnung abgestaubt.
Ich hatte wirklich Glück mit ihnen. Und sie mit mir, sagt die 25-jährige Frontfrau Jaël über ihren Einstieg bei den Bandkollegen. Eine Plattenfirma hatte dem Trio vorgeschlagen, doch eventuell Mundart zu bringen. Fehlanzeige, Songschreiberin Jaël bestand auf Englisch. Das passt gut zu ihrer immer etwas traurig klingenden Stimme, zu den leisen, getragenen Pop-Songs. Bevor Lunik Gefahr laufen, langweilig zu klingen, kommt dann doch schon mal ein rhythmischer – und lauter – angelegter Song dazwischen. Wohlgemerkt – lauter als das Gros der Songs auf Weather, aber immer noch nicht unbedingt laut.Lunik könnte es ebenso gehen wie anderen Künstlern und Bands, an die man sich zuerst gewöhnen musste – und dann nicht mehr missen mochte. Unvergessen etwa Kate Bushs Auftritt in Alfred Bioleks Show, der damals – 1978 – noch nicht für den Fernsehzuschauer kochte, aber mit Bios Bahnhof auf Talentsuche ging. Vor wenigen Wochen wurde Annett Louisan mit ihrem hintergründigen Spiel zur Chartstürmerin. So ist auch die Musik von Lunik nichts, was ins Ohr und gleich wieder raus geht – wohl aber ein Album, das man gerne mehrfach hören mag.

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