Es gibt in der Rennwoche von Le Mans einen Tag, an dem sich für die Fahrer – und damit auch für Timo Bernhard – die Zahl der offiziellen Termine in einem überschaubaren Rahmen hält. Der Dienstag ist seit vielen Jahren quasi reserviert für das offizielle Fahrerfoto und die Möglichkeit, dass Fans aus allen Teilen Europas und weit darüber hinaus, ihren Fahrern einmal näher zu kommen. Das ist besonders in Japan beliebt. Überhaupt hat das Rennen in Fernost generell einen Stellenwert, der sich nur mit Superlativen beschreiben lässt. Dementsprechend hoch ist das Fan-Aufkommen.
Und seit Jahren versuchen die japanischen Hersteller und Teams mal wieder auch die Gesamtwertung der 24h zu gewinnen. Mazda gelang dies als Hersteller 1991, als man mit dem inzwischen ebenso legendären 787B nach einer Regenschlacht siegte. Und Kokusai Kaihatsu Racing – in Großbritannien ansässig – sah 1995 mit dem McLarenF1 GTR zuerst die schwarz-weiß-karierte Zielflagge. Und 2004 gab es zuletzt einen unmittelbaren Japan-Bezug, als das Audi Sport Japan Team Goh triumphierte. Seitdem dem wird versucht, die große Trophäe nach Fernost zu holen.
Dass dies in diesem Jahr gelingt, möchte nicht nur Timo Bernhard verhindern, der im letzten Jahr mit Porsche auf dem Podium stand. Aber auch hier gilt der von den Engländern geprägte Satz: If you want to finish first – you first have to finish.
Die Ausgangsbedingungen dafür sind geschaffen und die Piloten – wie die Bilder belegen – ausgesprochen zuversichtlich, trotz oder gerade wegen der stark wechselnden Wetterbedingungen, die auch in den nächsten anhalten sollen. Viele Piloten freuen sich auf Regen, weil dann die fahrerischen Qualitäten richtig gefordert werden. Eingeschränkt wird diese Aussage allerdings dadurch, dass häufig nur Teile der Strecke nass sind. Die Wahl der richtigen Reifen wird dann zur Lotteriespiel, dass bei dem engen Kampf an der Spitze, dieser Faktor entscheidet werden kann.
Ein Punkt der heute aber noch keine unmittelbare Rolle beim Zusammentreffen von Fahrern und Fans spielte.
Text und Bilder: Bernhard Schoke