Er hat mal den Derrick gespielt. Nein, nicht den TV-Kommissar, sondern den Zuhälter Manuel Derrick, ein paar Jahre, bevor Namensvetter Stephan auf Verbrecherjagd gehen würde. Das war in Der Kommissar, und da wurde Manuel Derrick schließlich von Luise Hauffe gemeuchelt. Die, gespielt von der wunderbar spröden Edda Seippel, fürchtete schlicht um ihre Ehe.
Damals deutete sich schon an, was Sky Du Mont für Fans und in seinen Rollen bleiben würde – ein smarter Typ, gutaussehend und mit Charme. Heute sieht man ihn nicht mehr als Bad Boy, sondern als vertrauenswürdigen Herrn. Am Vernaschen hat er immer noch Spaß – wenn er für Pralinen wirbt, die mit Hochprozentigem gefüllt sind.
Zwischen beiden zitierten Rollen liegen Jahrzehnte, und Sky Du Mont, der auch Bücher schreibt, hat gute Gründe, sich mit dem Thema Älterwerden zu befassen. Nicht wegen Zipperlein oder anstehender künstlicher Hüftgelenke, sondern, weil er mit Recht sagt: Erst mal gucken, was man draus machen kann. Es mag ihm spätestens klar geworden sein, als er an der Supermarktkasse erkannt – und dann mit Auf Wiedersehen, Herr Heesters! verabschiedet wurde. Okay, Du Mont ist mit einer viel jüngeren Frau verheiratet, aber ihn aus der Gemeinsamkeit heraus als Jopie zu identifizieren … Sky Du Mont beherrscht die Kunst der Selbstironie wunderbar, wenn er den Herbst des Lebens (grausliches Wort fürs Älterwerden eigentlich, denkt man doch an braune Laubblätter und so …) zwischen Treppenlift, Erhalt der Fitness und wohlmeinendem Umfeld betrachtet.
Älterwerden ist nichts für Spaßbremsen heißt der Untertitel. Sky Du Mont ist keine. Versprochen. Und falls Sie selbst, die Sie dies lesen, keine 20 mehr sind, seien wir ehrlich: Es hat doch Vorteile, nicht mehr alles so zu handhaben wie ein Jungspund, der seinen Weg noch finden muss.
Sky Du Mont: Steh ich jetzt unter Denkmalschutz? Lübbe Verlag; 9,99 Euro.
