Was wäre das Automobil schlechthin ohne Straßen? Und noch schlimmer: Autos ohne Beleuchtung auf nächtens stockdunklen Straßen? Nicht auszudenken.Nachdem sich nun in gut über 100 Jahren die Beleuchtung am Fahrzeug von der Kerze bis hin zum LED-Licht (Licht Emittierende Diode) stetig weiter entwickelt hat, nahm sich der Technologie-Konzern Continental auch des Themas Straßenbeleuchtung an. Denn auch da gibt es eine Evolutionsgeschichte etwa gleicher Dauer: von der Öllampe über die Gasleuchte bis zum elektrischen Licht. In wenigen Jahren wird nach Einschätzung des Conti-Entwicklers Alfred Waldhaeusl die Mehrheit der Straßenlaternen mit LEDs ausgestattet sein. Die Hauptvorzüge liegen auf der Hand, beziehungsweise auf der Straße: zur beachtlichen Energieersparnis von etwa einem Drittel gesellt sich der deutlich geringere Wartungsaufwand, da LEDs sehr langlebig sind und nie zusammen ausfallen. Sicherheit und Komfort wachsen folglich, ebenso wie sich die rechnerische Bilanz erfreulich gestaltet. Elektronik und Sensorik machen gemeinsam die Straßenbeleuchtung intelligent. Waldhaeusl dazu: Durch die LEDs ist die notwendige Elektronik bereits automatisch in den Straßenlaternen enthalten, da sie zur Steuerung, Diagnose und Kommunikation benötigt wird. Der Einzug der Elektronik eröffnet völlig neue Möglichkeiten: die Diagnosefunktion zum Beispiel liefert den Informationskanal, der nötig ist, um auch Daten der Sensoren weiter zu leiten. …wir können auch erkennen, ob Parkplätze in der Umgebung der Leuchten frei sind. Diese Informationen lassen sich direkt an die Autofahrer, die sich in der Nähe aufhalten und einen Parkplatz suchen, weitergeben via App oder Cloud. Verbessert werden auch, so Entwickler Waldhaeusl, Parkplatzmanagement, die Einnahmen und die CO2-Bilanz der Kommunen. Auch bewegliche Objekte lassen sich detektieren. So könnte die Helligkeit der LEDs dem Bedarf angepasst werden, je nachdem, ob sich ein Fußgänger, ein Radfahrer oder ein Auto nähert, …wir könnten auch Unfälle erkennen und nicht nur für schnelle Hilfe sorgen, sondern auch nachfolgende Fahrzeuge warnen. Bis hin zum automatisierten Fahren, das derzeit in aller Munde ist, ließen sich die Systeme untereinander vernetzen. Vorausgesetzt natürlich, das Auto ist kompatibel. Und, mit Blick auf die nahe Zukunft: die LED-Leuchtenanlagen ließen sich auch als Ladestationen für E-Mobile nutzen.
Die Frage aber sei erlaubt: ob der Autofahrer das ALLES auch haben will. Bietet doch diese Hochtechnologie durchaus auch beste Voraussetzungen der Überwachung von Fahrzeugen, zeitlich und lokal. Das Thema Datenschutz sollte parallel zu den Entwicklungen im Rahmen der Gesetze auf Augenhöhe ebenfalls behandelt werden. Schließlich wird der gläserne Mensch von Tag zu Tag durchsichtiger. Ob das wohl auch beabsichtigt ist?
Text. Frank Nüssel/CineMot
Quelle und Bilder: Continental