Qatar Sealine-Rally: Heimspiel für Nasser

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Es hatte sich schon frühzeitig angebahnt, was die meisten Konkurrenten bereits nach 2 Tagen ahnten: der Weltklassefahrer und Dakar-Dritte, Nasser A Attiyah aus Qatar ließ in seinem Heimspiel nichts anbrennen: Er trieb seinen X-raid-Mini derart versiert durch Sand und über Schotter, zeigte sich auch in heiklen Navigationspassagen mit seinem neuen französischen Co Baumel allzeit souverän, dass selbst europäischen Spitzenpiloten regelrecht schwindlig wurde. Er siegte mit 1:17 Stunden (!) Vorsprung auf seinen Marken- und Teamkollegen, den Russen Vladimir Vassilyev, der damit zwar nicht die volle Punktemiete bekam, aber durch den Ausfall von Yazeed Al Rahji, an ihm vorbei zog und nun die Spitze des FIA- Cross Country Weltcups übernahm.

Wieder einmal bestätigten die Diesel-Mini's ihre hohe Zuverlässigkeit und den Vorzug der drehmomentstarken Dieseltriebwerke. Zwar kämpfte die Armada der Toyota-Hilux mit den starken V8-Benzinern wacker, musste sich schlussendlich aber geschlagen geben. Bester unter den Hilux-Treibern war M. Dabrowski aus Polen auf dem ORLEN-Pickup, der sich Rang 3 sicherte. Adam Malysz hat nun endgültig den Anschluss an die Top-Fünf geschafft, nachdem er seine Skisprungbretter gegen einen Rallye-Allradler eingetauscht hatte vor 4 Jahren: sein 4. Platz ist aller Ehren wert und nun traut er sich auch, in den Weltcup ernsthaft einzugreifen. Der Brasilianer Varela hatte noch die letzte Etappe für sich entschieden und landete im Gesamtklassement auf Platz 5, auch er auf einem Hilux des Toyota Overdrive-Teams. Vassilyevs Vorsprung in der FIA-Wertung ist zwar knapp, aber dafür werden wohl bei den nächsten Veranstaltungen einige der starken Araber fehlen, die immer gut genug sind, Punkte weg zu nehmen. Dennoch rechnet die Szene wohl noch in diesem Jahr mit dem ersten Sieg einer der Toyotas, deren Zuverlässigkeit nicht minder hoch ist als die der Minis. X-raids 3. Fahrer, Martin Kaczmarski, fing sich noch in der 5. und letzten Prüfung eine Zeitstrafe von 1 Minute ein, weil er bei einer Zwischenetappe mit 51 statt mit den vorgeschriebenen 50 km/h erwischt wurde. Dazu gab es 50.- Euro Geldstrafe, aber schlimmer war, dass er kurz danach in einer Prüfung mit Aufhängungsbruch der Vorderachse nach Felstouchierung ausfiel. Krysztof Holowczyc spielte vorne keine Rolle mehr, da der Zeitverlust auf der 3. Etappe (Kühlerproblem) ihn viel, viel Zeit gekostet hatte. Am Ende reichte es noch zu einem 10. Rang. Jetzt ist erstmal ein paar Wochen Ruhe in der Szene.

Text: Frank Nüssel
CineMotBilder: Teams

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