Oldtimer sind für viele eine Leidenschaft, die das Auge des Betrachters erfreuen. Es gibt wenige die sich nicht nach ihnen umdrehen: wenn exzellent restaurierte Oldtimer am Ottonormalverbraucher vorbei tuckern, erregen sie Aufmerksamkeit und lassen Herzen höher schlagen. Wie eine Diva, die bekanntlich eine ähnliche Wirkung erzielt, sind auch Oldtimer Objekte, die Interesse und Begehrlichkeiten wecken. Die Besitzer investieren viel Zeit und Geld in die Classic Cars. Der Bestand an Young- und Oldtimern ist laut einer kürzlich vorgestellten Studie, die von der BBE Automtovie GmbH erstellt wurde, in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich acht Prozent gewachsen und umfasst derzeit rund 6,5 Millionen Fahrzeuge.
„Die Studie zeigt, dass es drei Gruppen im Markt für klassische Automobile gibt: die echten Oldtimer mit einem Alter von 30 Jahren und älter; die Youngtimer, die als Freizeit-Fahrzeuge genutzt werden, und schließlich die über 15 Jahre alten Pkw, die noch im täglichen Gebrauch sind“, so Robert Rademacher Präsident des ZDK. 39 Prozent der Fahrzeuge zählen zu den echten Oldtimer (620.000 Einheiten) oder Youngtimern (1,94 Millionen), die vor allem in der Freizeit genutzt werden. Das Gros von 61 Prozent bzw. 3,98 Millionen Einheiten sind ältere Mobile die immer noch im täglichen Gebrauch sind, diese Gruppe ist auf diese Art der kostengünstigen Mobilität angewiesen. Die Halter von Old- und Youngtimern, die nur während der Freizeit ihr Gefährt nutzen geben deutlich mehr Geld für Wartung, Erhaltung und Pflege pro Fahrzeug aus. Bei den Oldtimern sind es im Schnitt rund 5.300 Euro pro Jahr, der Besitzer eines Freizeit-Youngtimers investiert circa 2.900 Euro. Die Eigner die ihren Wagen täglich nutzten dagegen lediglich 1.300 pro Jahr. Kraftstoff- und Steuerkosten sind in diesen Daten nicht enthalten.
Bei den Oldtimern, die im Schnitt eine jährliche Laufleistung von 2.600 Kilometer haben beträgt der Durchschnittswert 19.600 Euro, bei den Freizeit-Youngtimern mit gut 6.900 Kilometer-Laufleistung beträgt der Wert circa 11.400 Euro und die noch täglich genutzten Autos sind im Schnitt rund 2.050 Euro wert legen durchschnittlich 11.600 Kilometer pro Jahr zurück. „Das Segment der Autofahrer, die ihren Youngtimer täglich benutzen, macht zwar 61 Prozent des Bestands aus, ihr Anteil an den Gesamtausgaben beträgt jedoch 37 Prozent. Fast zwei Drittel (63%) des Ausgabevolumens tätigen die Besitzer der Oldtimer und Youngtimer: Sie betrachten ihr Auto mit leidenschaftlicher Emotionalität und begründen die Ausgaben als lohnenswerte Investition in ihr Hobby“, so Gerd Heinemann BBE Automotive Geschäftsführer. Der Markt umfasst Wartungs-, Reparatur- und Restaurationskosten von 14,1 Milliarden Euro. Dazu gehören auch Ausgaben für Kfz-Versicherung, Reifen, Felgen oder Kleidung sowie die monatlichen Unterstellkosten. Im heimischen Oldtimer-Bestand dominieren Volkswagen und Mercedes mit 89.000 bzw. 80.000 Fahrzeugen. Opel folgt bei der Betrachtung nach Marken auf Platz drei. Als erste europäische Importmarke kann Fiat den siebten Rang belegen. Bei den Top Fünf der Modelle führt der VW Käfer, gefolgt von Mercedes W123, Opel Kadett sowie Mercedes-Benz Strich-8 und Mercedes-Benz SL 107.
Text: Ute Kernbach
Fotos: Hersteller