Es gibt durchaus auch gute Nachrichten aus dem Hause Opel in diesen Tagen. Es wird nicht nur über mögliche Werksschließungen, nicht nur über Kurzarbeit, nicht nur über mangelnde Absatzzahlen und andere düstere Szenarien gesprochen. Eine der hoffnungsvoll stimmenden Verlautbarungen dieser Tage aus Rüsselsheim ist die neue Modellfamilie des kompakten Astra. Dabei geht es zwar auch, aber längst nicht nur ein optisches Facelift. Die neue Astra-Familie zeichnet sich vielmehr durch etliche Innovationen aus, die die 2009 eingeführte vierte Astra-Generation weiter aufwerten.
In der „Schlacht um König Kunde“ gegen die neuen Fahrzeug-Generationen von VW Golf oder Ford Focus soll Opels langjähriges Vorzeige-Fahrzeug damit auch für einen neuen Kundenkreis attraktiver gemacht werden. Das gilt auch und vor allem im westeuropäischen Bereich und auf dem deutschen Markt. Dort drückte die Opelaner in den vergangenen Wochen der Schuh am meisten.Er sehe durchaus die „Substanz für eine glorreiche Zukunft“ auf der Basis „Deutscher Wertarbeit und praktischer Innovationen“ sagte Opel-Vorstand Alfred E. Rieck bei der Presse-Präsentation der neuen Modellfamilie. Ihre Weltpremiere hatte die neue Modell-Familie bereits vor wenigen Wochen auf dem Moskauer Autosalon gefeiert. Opel bringt damit die insgesamt zehnte Generation an Kompaktfahrzeugen seit 1936 (sechs Kadett-, vier Astra-Reihen) auf den Markt. Seit 1991 ist der Opel Astra als Nachfolger des Kadett jetzt die Speerspitze der Rüsselsheimer in der Kompaktwagenklasse.Fünf verschiedene Karosserie-Varianten, inklusive einer neuen Limousine (Stufenheck-Variante), mit einem geschärften, sportlicher anmutenden Design bilden in Zukunft die Kernzelle des kompakten Opel-Auftritts. Hinzu kommen neue leistungsstarke Motoren (Benziner, Diesel und auch ein LPG-Autogas-Aggregat). Vielfältige, weiter entwickelte Assistenzsysteme bringen die neueste Astra-Generation auf den aktuellsten Stand in Sachen Fahrer-Unterstützung. Die Preise für den neuen Astra beginne künftig bereits bei 14.990 Euro. Grund dafür ist die neue Ausstattungsvariante namens Fun. Der neue Viertürer steht ab 18.270 Euro in der Preisliste. Sportlicher wird der Opel Astra aber nicht nur wegen seines überarbeiteten Designs, sondern auch wegen seiner neuen Motorenpalette und vielfältiger Fahrwerks-Modifikationen. Neben dem OPC-Aggregat von 280 PS vom Opel Performance Center OPC wird es einen stärkeren Diesel für den Astra geben. Das zwei Liter große Doppelturbo-Aggregat führt mit einer Leistung von 195 PS künftig die Skala der Selbstzünder beim Astra an. Zu Beginn des nächsten Jahres wird das Haus zudem eine neue Generation von Benzinmotoren einführen. Diese Triebwerke sollen dank Direkteinspritzung und Turboaufladung mehr Leistung bei weniger Verbrauch und geringeren Emissionswerten auf die Kurbelwelle stemmen.
Auch auf dem Gebiet der Fahrer-Assistenzsysteme hat sich im neuen Opel Astra einiges getan. Auf der optionalen Ausstattungsliste sind für das Rüsselsheimer Kompaktfahrzeug in der neuen Version erstmals eine Rückfahrkamera und eine elektronische Einparkhilfe erhältlich. Ein Radarsensor hält zudem automatisch den Abstand zum Vordermann und löst bei einer drohenden Kollision automatisch eine Notbremsung aus. Die neue Version der Frontkamera ist jetzt in der Lage, Verkehrszeichen wie etwa Geschwindigkeits-Beschränkungen zu erkennen. Sie kann zudem im Bedarfsfall die Aufmerksamkeit des Fahrers kontrollieren und selbsttätig vor Kollisionen warnen.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun