Bereits zum 15. Mal fand das traditionelle Hoffest von Lundtauto Sportwagen Service in Berlin statt. In der größten freien Porsche–Werkstadt in der Bundeshauptstadt fanden sich rund 500 Gäste ein.
Zur Firmenphilosophie von Thomas Lundt gehört eine bestimmte Überzeugung: „Ein Porsche ist das Pflaster für die Wunden, die man als Selbständiger oder Unternehmer jeden Tag geschlagen bekommt.“ Ein Sportwagen erweckt wahrscheinlich mehr Emotionen als jedes andere Automobil. Keine andere Klasse vereint so spezifisch Automobildesign und Technik. Für Thomas Lundt und sein Team kommen 30 Jahre Erfahrung in diesem Metier hinzu, also Know-how, fachgerechte Reparaturen, Instandsetzungen – und nicht zuletzt Restaurierungen älterer Modelle. Da kann der 356 aus den ersten Jahren ebenso genannt werden wie der Klassiker 911.
Das Team von Thomas Lundt umfasst gegenwärtig 20 Mitarbeiter, davon sind sechs Auszubildende. Seit kurzer Zeit gehört zur Geschäftsführung des Unternehmens auch seine Tochter Alicja Lundt-Hahn. Die 24-Jährige ist seit einem Jahr Kfz-Meisterin. Sie zählt damit zu den jüngsten Frauen in einem von Männern dominiertem Segment in Berlin und Deutschland. „Wir wachsen jährlich beträchtlich. Ein Porsche bleibt, solch ein Fahrzeug wird ganz selten verschrottet. Dafür braucht das Kultauto im Laufe der Zeit jedoch professionelle Pflege und Instandsetzung“, sagt Thomas Lundt. 2011 verzeichnete der Familienbetrieb rund 2.000 Werkstattdurchgänge, bis Ende Mai des laufenden Jahres sind es bereits um die 1.000. Obendrein werden jährlich rund 40 Gebrauchtwagen vermarktet.
Der Kfz-Meister Thomas Lundt stellt in seinem Betrieb auch Auszubildende mit schlechtem Schul-Abgangszeugnis ein. Er hat gute Erfahrungen damit, denn die Jugendlichen seien sehr motiviert, wenn die Tätigkeit ihnen Freude bereite. Seit 1981 bildete das mittelständische Unternehmen 40 Lehrlinge aus. Eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker biete gute Chancen auch für schwächere Schulabgänger und ermöglicht durch Erweiterungen als Servicemechaniker oder Kfz-Meister attraktive berufliche Perspektiven.
Seit einigen Jahren führt Thomas Lundt zudem als Obermeister die Kfz-Innung Berlin. Seine wichtigsten Aufgaben in dieser Funktion: Alles zu unternehmen, die Berliner Kfz-Betriebe wettbewerbsfähig zu halten und dafür zu sorgen, den eigenen Nachwuchs für die Branche auszubilden. Auch darum ging es in den Gesprächen beim Porsche-Hoffest. Natürlich.
Text und Fotos: Erwin Halentz