Bruni Prasske: Mein Wohnwagen und ich. Vom großartigen Leben im kleinformatigen Heim. Deutscher Taschenbuch Verlag; 9,90 Euro.
Er heißt Rex. Aber er ist weder mit dem gleichnamigen TV-Kommissar auf vier Pfoten verwandt noch mit dem früheren Dauergast in der ZDF-Hitparade (man erinnere sich an Fiesta Mexicana). Nein, er riecht etwas streng und sieht zudem noch arg heruntergekommen aus. Aber irgendwas hat er. Immerhin macht er Bruni Prasske neugierig auf seine verborgenen Werte (denn offensichtliche gibt es nicht). Denn man tau und rein ins Abenteuer Ein Wohnwagen namens Rex.
Gegen akuten Liebeskummer, wie ihn die frisch getrennte Bruni Prasske hat, empfehlen manche Therapeuten das Sich-Stürzen-In-Die-Arbeit. Im Falle Rex beginnt das mit einer ausgiebigen Suche nach Reinigungsmitteln im nächsten Drogeriemarkt, um den Stinkkasten in eine duft(ig)e Angelegenheit zu verwandeln.
Wenn es stimmt, dass die Lieben auf den zweiten Blick die schönsten sind, dann ist die Beziehung zwischen Bruni und Rex ein zuverlässiger Beleg für die Theorie. Ein schön zu lesender obendrein, denn die Autorin spart weder mit Selbstironie noch mit scharfen Beobachtungen. Mit ihren Schilderungen rund um Tücken und Vergnügungen zum Leben mit und in einem Wohnwagen belegt Bruni Prasske noch eine weitere Theorie: Der Bruch mit Vorurteilen oder eingeschliffenen, aber nie überprüften Abneigungen ist nach Jahrzehnten zwar schwierig, aber möglich.