Erste Erfahrungen: Alfa Romeo Giulietta TCT

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

In einem der emotionalsten Autos italienischer Herkunft, der „Alfa Romeo Giulietta“, arbeitet jetzt auf Wunsch auch ein automatisches Getriebe. Aber ein ganz besonderes. Eines, das leichter, sparsamer und effizienter ist. Das TCT Doppelkupplungsgetriebe stellt technisch jeden Wandlerautomaten in den Schatten und muss von daher auch keinen ans manuelle Arbeiten gewöhnten „Alfisti“, schrecken.

Im kleineren Alfa Romeo Mito ist das TCT („Twin Clutch Transmission“,) bereits zu haben. Für einen Aufpreis von 1.800 Euro wird es jetzt auch in zwei Giulietta-Variationen angeboten: in dem 1,4-Liter-Turbobenziner und dem Zweiliter-Diesel, beide jeweils mit 170 PS. Doppelkupplungsgetriebe haben in der jüngsten Vergangenheit dem klassischen Wandlerautomaten immer mehr den Rang abgelaufen. Der Trend geht zum „schalten lassen“, weil die Vorteile der vorausschauenden Technik trotz oft unangebrachter Skepsis überwiegen.

Das sechsgängige TCT-System ist eine Fiat-Entwicklung und firmiert als ein sogenanntes „trockenes“ Doppelkupplungsgetriebe. Fiat präferiert diese Technik, weil eine alternative Ausführung mit Öl gekühlt werden muss (deshalb „nass“). Aus diesem Grund läuft eine Pumpe mit, die wiederum Energie „anzapft“. Bei der trockenen Variante wird zudem ohne überflüssiges Öl Gewicht eingespart. Nasse Varianten verkraften zwar ein höheres Drehmoment, allerdings erscheinen die 350 Newtonmeter für das Fiat-System in der Giulietta nach unseren ersten Erfahrungen rund um den Nürburgring als ausreichend für eine sportliche Fahrweise.

Sowohl beim aufgeladenen Benziner wie beim Selbstzünder erfolgen die Gangwechsel völlig unauffällig. Nach verhältnismäßig sensiblem Gasfuß beim Anfahren geht das TCT kaum merklich in die nächsten Gangstufen über. Das adaptive Getriebe ist zudem lernfähig, es passt sich dem Fahrstil des Fahrers an. In beiden Giulietta-Versionen ist darüber hinaus eine bei Bedarf abschaltbare Start/Stopp-Automatik an Bord. Wer es besonders sportlich mag, der wird vom agilen Handling, besonders im optional wählbaren „Dynamic“-Modus, begeistert sein.

Unser Fazit: Der Aufpreis von 1.800 Euro für das neue TCT ist nicht gerade ein Schnäppchen. Es kommt jedoch der sportlichen Laufkultur, die man von einer Giulietta erwarten darf, durchaus entgegen. Das Doppelkupplungsgetriebe, von Volkswagen dereinst in Szene gesetzt, ist jedenfalls auch in der trockenen Version im flotten Kurvengeschlängel eine äußerst „flüssige“ Angelegenheit.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

Nach oben scrollen