CD-Tipp der Woche

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Jens Thomas/Verneri Pohjola: Speed of Grace. A tribute to AC/DC. ACT

Generationen von Schülern mögen die Werke von AC/DC verwendet haben, um die Belastbarkeit der elterlichen Ohren zu testen. Ein noch sehr junger Fan hat mit einer Wette um die Songs der australischen Kultband sämtliche Mitstreiter bei einer Wetten dass …?-Folge in jeder Hinsicht sehr alt aussehen lassen. Und ausgerechnet Abtprimas Notker Wolf, populärer Sachbuchautor und medialer Imageretter der diesbezüglich eher ramponierten katholischen Kirche, bekannte vor einigen Jahren auf der Leipziger Buchmesse sein persönliches Faible für Highway To Hell.

An Würdigungen mangelt es also nicht. Eine weitere fügen Jens Thomas und Verneri Pohjola an: Der deutsche Pianist und der finnische Trompeter machen – unglaublich – aus den bekannten Hardrock-Klassikern sanfte Ohrenschmeichler. Woran man beim Hören auch immer denken mag – sicher nicht daran, dass man sich gerade auf einer Autobahn befinden soll, die geradewegs in die Hölle führt. Und die überaus sanfte Lounge-Musik kontrastiert schon sehr mit einem Titel, der als Hells Bells kurz und knapp aufs Glockengeläut an jenem Ort hinweist, zu dem die eben genannte Autobahn (angeblich) führt.

AC/DC als Jazzballaden. Das mag eingefleischten Fans, die auf Werktreue beharren, entsetzen. Wer's nicht so puristisch sieht, wird seine Freude an dieser CD haben. Nicht zuletzt vielleicht Eltern, die seinerzeit entnervt über das stöhnten, was da lautstark aus den Boxen des Nachwuchs drang.

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