Der erste Lauf zum FIA Cross Country-Weltcup wartete mit einer Reihe von Überraschungen auf. Als Sieger durfte sich diesmal das rein russische Team V. Vasilyev/Yevtyeekhov auf dem super vorbereiteten G-Force-Proto eintragen lassen, dessen Gesamtzeit von 3:47:13 Stunden kein anderes Team mehr unterbieten konnte.
Die zweite Überraschung brachte das holländisch-belgische Team van Merkstejn/Chevallier auf einem Toyota Hilux V8 fertig, die zwar nicht ganz unbekannt in der Szene sind, aber deren 2. Rang mit nur 37 Sekunden Rückstand auf den Sieger doch aufhorchen ließ.
Der dritte Treppchen-Platz wurde von einem weiteren Team aus dem Osten Europas belegt: B. Novitskyi (nicht zu verwechseln mit dem X-Raid-Star Leonid Novitskyi)/T. Kondratiev, die ebenfalls einen G-Force-Proto steuerten und aus der Ukraine stammen. Altmeister Schlesser prügelte seinen blauen Buggy auf Rang 4, Gardemeister belegte auf einem Mitsubishi Pajero Prototyp(!) den 5. Platz und der Rumäne Casuneanu fuhr auf einen beachtlichen 6. Rang mit seinem Mitsubishi Race-Lancer. Der bei dem deutschen X-Raid-Team unter Vertrag stehende Al Mutaiwei mit Andy Schulz (beide Dubai) auf dem Navigator-Sitz tat sich mit dem noch nach dem alten technischen Reglement startenden Mini All4 Racing da schon schwerer, da durch den schmaleren Air-Restrictor etliches an Leistung fehlte.
Das wird sich ändern, so Team-Chef Sven Quandt, der KÜS-Online gegenüber sagte: Der eingefahrene 7. Platz wirkt nur anfangs etwas enttäuschend, aber die fehlende Leistung einerseits, die dem Team unbekannte Szenerie in den südlichen Dolomiten andererseits machten diesmal nicht mehr möglich. Wenn es in die harten und heißen Wüstenprüfungen im weiteren Veranstaltungskalender geht, wird sich schnell die Spreu vom Weizen trennen. Wir sind da durchaus guter Dinge, schließlich hatte Al Mutaiwei bereits vor 8 Jahren auf unserem X-Raid-BMW X5 CC den FIA Weltcup gewonnen.
Zum anderen fällt auf, dass gerade Teams aus dem Osten Europas in den letzten Jahren zunehmend ganz vorne mitfahren. Dank satter Sponsorengelder können sie sich bestes technisches Material leisten und sie haben landesinterne harte Rennerfahrung auf schwächeren Fahrzeugen über Jahre gesammelt. Was diese Kombination über den Verlauf des gesamten FIA Weltcups wert ist, wird die Saison noch zeigen. Und die Proto-Renner von G-Force gelten als stabil und schnell.
Für X-Raid wird dies zu einer harten Herausforderung über alle Wertungsläufe in diesem Jahr: Bereits am 30. März startet die Abu Dhabi Desert Challenge, bis dahin wird der Race-Mini wohl auf dem neuesten Stand des Reglements sein. Spannend wird es, spannend bleibt es.
Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Teams/marathonrally.com