„Jedem Euro Einnahme standen Ausgaben von 1,10 Euro gegenüber“, erläuterte dazu Norbert Rollinger (Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV) beim 24. Goslar-Diskurs. Die Veranstaltung, moderiert von Autor und Journalist Guido Reinking, stand unter dem Titel: „Sustainable Repaire: Wachsen die Reparaturkosten in den Himmel?
Der GDV ermittelte, dass sich allein zwischen August 2022 und August 2023 die Preise für Ersatzteile im Schnitt um 9,7 Prozent erhöhten. Seit 2013 stiegen die Hersteller-Ersatzteilpreise im Schnitt um mehr als 70 Prozent, Kofferraumklappen oder hintere Seitenwände verteuerten sich um 93 Prozent und Rückleuchten sogar um 97 Prozent. Die Teuerung betreffe aber nicht nur moderne, sondern auch bereits vor vielen Jahren in den Markt gebrachte Fahrzeuge. Für neuere Modelle verwies Prof. Dr. Stefan Bratzel (Gründer und Direktor des Center of Automotive Management CAM) in Bergisch Gladbach, im Foto links) darauf, dass immer mehr technische Assistenten das Autofahren sicherer und komfortabler machen. Deshalb könnten aber oft auch elektronische Bauteile wie Kameras oder Sensoren beschädigt werden und sich die Kosten für Ersatzteile und Reparaturen entsprechend erhöhen.
Als mögliches Sparmodell für Autofahrerinnen und Autofahrer stellte Dr. Jörg Rheinländer (im Foto rechts) für die HUK Coburg Telematik-Tarife vor nach dem Prinzip „pay how you drive.“ So werde ökologisch bewusstes Verhalten beim Autofahren gefördert und zugleich Unfällen und somit Kosten entgegengewirkt. In den Genuss günstigerer Prämien kommen im konkreten Fall Versicherte, die Informationen über den persönlichen Fahrstil von einem speziellen Sensor erfassen und in einer spezialisierten App zu einem Gesamtfahrwert verdichten lassen. Dieser Wert bestimmt die Höhe des Bonus.
Foto: Karl Seiler