Antwort von Stefan Ehl, KÜS: Ein durchschnittliches Smartphone ist heute den Infotainment-Systemen vieler Fahrzeuge klar überlegen. Nicht nur Fahrer älterer Pkw-Modelle ziehen die Software-Lösungen von Google und Apple daher den nativen Angeboten der Pkw-Hersteller vor. Wie sich die Inhalte vom Handy ins Auto bringen lassen, hängt dabei vor allem von den technischen Möglichkeiten des Fahrzeugs ab.
Die Grundidee von Car Play und Android Auto ist simpel: Bestimmte Funktionen des Handys werden in optisch vereinfachter Form auf den Bildschirm des Autos gespiegelt. Symbole und Bedienflächen sind größer als im normalen Smartphone-Modus, besonders ablenkende Funktionen sind deaktiviert. Der Fahrer kann trotzdem auf viele seiner gewohnten Apps und Daten auch im Cockpit zurückgreifen, ohne das Handy verbotenerweise in die Hand nehmen zu müssen. Die Bedienung erfolgt stattdessen über den Touchscreen des Autos.
Um Handy-Inhalte auf dem fest eingebauten Bildschirm im Cockpit nutzen zu können, muss das Auto ab Werk technisch entsprechend vorgerüstet sein. Zum Standard geworden ist die „Vorbereitung für Android Auto und Apple Car Play“ allerdings erst in den vergangenen Jahren. Seitdem ist die Technik aber in fast allen Baureihen zumindest optional zu haben. Ob das eigene Auto passend gerüstet ist, lässt sich über die Bedienungsanleitung oder im Infotainment-Menü herausfinden. Letzteres führt an einer Stelle einen entsprechenden Programmpunkt auf, unter dem die Funktion aktiviert wird. Ist das Spiegeln des Handys eingeschaltet, muss das Smartphone bei älteren Fahrzeugen über ein USB-Kabel mit dem Auto verbunden werden. Neuere Pkw verknüpfen sich meist schon schnurlos per Bluetooth.
Verfügt das Infotainmentsystem des eigenen Autos nicht über die Apple- oder Google-Software, bleiben dem Fahrer zwei Möglichkeiten. Zum einen die Nachrüstung eines Infotainmentsystems mit Konnektivitäts-Funktion. Solche Media-Receiver lassen sich anstelle des Autoradios im DIN-Schacht montieren und können anschließend mit dem Handy verknüpft werden. Weniger komfortabel ist es, die nutzungsoptimierten Apps von Apple und Google direkt auf dem Smartphone zu nutzen, das in einer geeigneten Halterung im Sichtfeld platziert wird. Musik und Navi-Anweisungen werden dann per Bluetooth an das Autoradio übertragen, die Bedienung erfolgt über den Handy-Bildschirm. Dabei ist zu beachten, dass es „Android Auto“ seit einigen Monaten nicht mehr als Stand-Alone-App für das Smartphone gibt – stattdessen sollen Kunden den Auto-Modus von „Google Assistant“ nutzen.