Reifen: Tipps für Wechsel und Einlagerung

Von O(ktober) bis (O)stern sollen einer beliebten „Faustregel“ zufolge mit Winterreifen gefahren werden. Wenn sogar der November noch warme Tage bietet, werden vor dem Wechsel diese Tage erst noch abgewartet. Wenn es dann aber soweit ist, spätestens Anfang Dezember, muss manches beachtet werden. Immerhin sind die Reifen die einzige Verbindung des Autos zur Straße.

So sollten die Sommerpneus nach einer Überprüfung nicht nur richtig gelagert, sondern später auch die Radschrauben noch einmal nachgezogen werden..

Wer einen „Do it yourself“-Radwechsel vornimmt, sollte dies nur auf einem ebenen, festen Untergrund tun. Mechanischer Serien- oder hydraulischer Rangierwagenheber, zwei Unterlegkeile, ein (ausziehbarer) Radmutternschlüssel und ein Drehmomentschlüssel werden als Arbeitsmaterial zweckmäßigerweise noch durch einen Overall, Arbeitshandschuhe und Sicherheitsschuhe – falls ein Rad auf die Zehen fällt – für den „Mechaniker“ ergänzt.

Die Reinigung der abgenommenen Winterreifen ist nötig, damit eventuelle Schäden wie Risse oder Fremdkörper in der Lauffläche festgestellt werden und die Profiltiefe vor einer Wiederverwendung überprüft werden kann.

Die einzulagernden Reifen müssen markiert werden, damit beim nächsten Reifenwechsel klar ist, an welcher Stelle sie montiert waren. Dazu können die Reifenflanken mit Kreide oder die jeweilige Innenseite der Felge mit Filzstift beschriftet bzw. entsprechende Hinweise an den Ventilen oder beschriftete Staubschutzkappen angebracht werden.

Wer die Pneus bis zum Herbst nicht gleich beim Reifenhändler oder in der Werkstatt lagern lässt, der sollte sie an einem kühlen, trockenen und vor allem auch dunklen Ort aufbewahren. Stark schwankende Temperaturen mögen die Reifen genauso wenig wie direktes Sonnenlicht. Für die Lagerung daheim, ob im Keller oder in der Garage, empfehlen sich sogenannte Felgenbäume oder spezielle Wandhalterungen. Ansonsten gehören Reifen auf Felgen liegend übereinander gestapelt. Reifen ohne Felge sollten hingegen stehend aufbewahrt und regelmäßig, etwa einmal im Monat, um ein Viertel weitergedreht werden.

Radschrauben sollten immer „über Kreuz“ angezogen werden. Zu locker ist hierbei genauso schlecht wie zu fest, denn entweder können sie sich während der Fahrt lösen oder das Material von Felge und Schraube wird über Gebühr belastet. Allzu schnell bewahrheitet sich sonst der altbekannte Spruch „nach ‚fest‘ kommt ‚ab’“. Das vorgeschriebene Drehmoment weiß der Reifenfachmann. Wer „Do it yourself“ vorzieht, findet die nötigen Angaben in der Betriebsanleitung.

Auf den ersten 100 Kilometern Fahrtstrecke sollte man neue Winterreifen nicht durch scharfes Bremsen oder Beschleunigen extrem belasten, sondern umsichtig „einfahren“. So setzen sich die Pneus auf der Felge und bei Neureifen wird der Grip bei Nässe besser, weil das bei der Produktion für das Lösen des Reifens aus der Heizform aufgetragene Trennmittel abgefahren wird.

Nach der Einfahrzeit sollte der feste Sitz der Radschrauben noch einmal mit einem Drehmomentschlüssel überprüft werden. Schließlich braucht es eventuell auch einen „im Sichtfeld des Fahrers“ angebrachten Warnhinweis – wenn die Maximalgeschwindigkeit der Winterreifen niedriger ist, als die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges.

Im Zweifelsfall sollte beim Radwechsel immer ein Fachmann befragt werden. Der KÜS-Partner in Ihrer Nähe, zu finden auf www.kues.de, hilft Ihnen gerne!

Denn die Bedeutung der Reifen für die Sicherheit des Fahrzeugs und damit für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen darf keinesfalls unterschätzt werden!

Fotos: Seiler   

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