KÜS-Tipp: Zeitumstellung – Achtung beim Autofahren!

In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wird die Uhr auf die Sommerzeit umgestellt. Wie wirkt sich das auf den menschlichen Organismus aus?

„Nachts wird uns eine Stunde Schlaf geklaut. Gleichzeitig versetzt uns die Umstellung in der Jahreszeit eine Stunde zurück. Denn durch die Zeitumstellung ist es zumindest im Frühjahr morgens beim Aufstehen wieder dunkler. In dieser sogenannten Dunkelphase wird mehr Melatonin ausgeschüttet, das uns müde macht. Es kommen also bei der Umstellung auf die Sommerzeit zwei Faktoren zusammen, die für Müdigkeit sorgen“, erklärt Schlafmediziner Dr. Hans-Jürgen Weeß.

Der Leiter des interdisziplinären Schlaflabors am Pfalzklinikum Klingenmünster weist auch auf die direkten Folgen für Autofahrer hin: „Das Unfallrisiko kann am Tag oder in der Woche nach der Zeitumstellung höher sein. Es gibt auch Studien, die darauf hinweisen, dass das kardiale Risiko, also das einer Herzerkrankung, in den Tagen nach der Zeitumstellung steigt. Besonders schwer ist die Umstellung für Menschen mit einem starren Schlaf-Wach-Rhythmus.“

Der praktische Rat des Arztes: „Grundsätzlich ist es für einen gesunden Schlaf auch gut, sich viel an der frischen Luft aufzuhalten. Die Helligkeit unterdrückt das Melatonin. Es wird dann erst abends, wenn es dunkel wird, vermehrt ausgeschüttet. So kann es zu einem erholsamen Schlaf beitragen. Grundsätzlich hilft es, sich ausgeschlafen hinters Steuer zu setzen. Hilfreich können auch Wechselduschen am Morgen sein. Sie bringen den Kreislauf in Schwung. Zusätzlich hilft viel Licht am Morgen, um wach zu werden.“

Abhilfe ist aber nicht nur im Vorfeld einer Autofahrt möglich: „Wer unterwegs müde wird, sollte einen Powernap von zehn, maximal 20 Minuten einlegen. Alternativ kann auch eine Pause mit Bewegung (z. B. Kniebeugen) helfen, das Herz-Kreislauf-System zu aktivieren, um für eine gewisse Zeit wieder fit zu werden.“

Ratschläge zum aktiven Sport gegen Probleme mit der Zeitumstellung sieht Dr. Weeß eher kritisch: „Sport am Morgen empfehle ich nur Lerchen, also Menschen, die in den frühen Stunden bereits ausreichend geschlafen haben. Alle anderen entziehen sich durch früheres Aufstehen noch mehr den wichtigen Schlaf.“

Quelle: DVR

Fotos: DVR, privat

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