Dakar 2020: „Tam-Tam“ schon vor dem Start

Bald startet die neue Dakar-Rallye zum ersten Mal auf der Arabischen Halbinsel. In den wenigen Tagen davor ergaben sich für manche Teilnehmer Situationen, die nachhaltige Änderungen und Entscheidungen folgen ließen. Und zwar, noch bevor die ersten Teilnehmer die Startrampe verlassen können in Dschidda, der saudischen Hafenstadt am Roten Meer.

Der südafrikanische Rugby-Star Schalk Burger hatte ja seine Vorliebe für den sandigen Raid-Motorsport entdeckt, ließ sich einen Nissan-Navara-Pickup entsprechend aufbauen und nahm an der Landesmeisterschaft SACCS teil. Das allerdings mit ausbaufähigen Ergebnissen. So kam er selten in Wertung an, ließ aber nicht locker mit dem Fernziel der „Dakar“ in Saudi Arabien. Das ganze Projekt starb einen stillen Tod — seit Oktober war aus dem Hause Burger nichts mehr zu hören. Einen herben Rückschlag musste auch Mitfavorit Stéphane Peterhansel einstecken: Seine Frau Andrea, vorgesehen als Copilotin, konnte die medizinischen Checks des Teamarztes nicht zur Zufriedenheit erfüllen und darf die Dakar nicht mitfahren. An ihrer Stelle sagt nun der portugiesische Profi-Copilot Paulo Fiúza den rechten Weg für den Dakar Star Peterhansel an.

Teamchef Sven Quandt hatte einen dritten Buggy gemeldet für den Saudi Yasir Seaidan. Doch der schnelle Motorsportler „himmelte“ sein Millionen-Geschoss bei einer Landes-Rallye kurz zuvor. Das Arbeitsgerät konnte in der Kürze der Zeit nicht mehr aufgebaut werden. Seaidan, der ein eigenes Rallye-Team besitzt, startet nun stattdessen auf einem MINI JCW Rally. Eine weitere recht unerwartete Änderung bei der X-raid-Familie: Vladimir Vasilyev, langjähriger Stammpilot der in früheren Jahren auch schon den Jahresweltpokal für die Treburer geholt hatte, verzichtete auf seinen Overdrive-Toyota-Hilux und kehrte ins Treburer Team zurück. Für wie lange, das ist derzeit unbekannt.

Einer der südamerikanischen schnellen „Ankommer“, Nicolas Fuchs, hat nicht gemeldet. Ebenso wie X-raid-Stammpilot Boris Garafulic aus Chile, der seine Absage allerdings begründete unter Verweis auf die innenpolitischen Unruhen im Lande.

Überhaupt werden spürbar weniger Teilnehmer aus Südamerika das Rennen aufnehmen, da den meisten die lange Anreise zu teuer ist. Das südafrikanische Toyota-Team von GAZOO hat bislang keine negativen Änderungen signalisiert, es zählt zu den Favoriten. Bei den LKW werden sich die langjährigen Kontrahenten von Tatra, MAN, Iveco, Hino, KAMAZ, Renault und MAZ erneut zu heftigen Attacken einfinden und teils gar bis in die „Phalanx der Automobile“ einbrechen.

Fazit: Für Spannung ist erstmal gesorgt. Wir berichten aktuell von der Saudischen Halbinsel an dieser Stelle ab dem kommenden Mittwoch.

Fotos: BMW, Toyota

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