Reifenabrieb: Ein Problem für unsere Meere

Autoreifen sind ein Problem für die Umwelt. Besser gesagt, ihr Abrieb. Nach einer Studie von 2017 Studie landen jährlich zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren. Ein Viertel (28,3 Prozent) entfallen auf Mikropartikel von abgefahrenen Reifen.

Eine gemeinsame Forschungsgruppe untersucht im Projekt RAU (Reifenabrieb in der Umwelt) in welchem Ausmaß sich Mikroplastik-Teilchen von Autoreifen ablösen und über die Kanalisation in die Gewässer gelangen. Wir sprachen darüber mit dem Experten Andreas Schlenke vom Hersteller Continental, der an diesem Projekt beteiligt ist.

„Es geht in diesem Projekt auch um das Abschätzen von potenziellen ökologischen gesundheitlichen Langzeitfolgen in Verbindung mit der Reifenproduktion. Wir stehen erst ganz am Anfang unserer Untersuchungen. Es gibt bisher kaum belastbare Ergebnisse“, sagt Schlenke, der seit rund zwei Jahrzehnten in verantwortungsvoller Position Forschung und Entwicklung zum Thema Reifen bei dem Konzern betreibt.

Der zunehmende Kfz-Verkehr, sagt der Experte, führe unweigerlich auch zu vermehrtem Aufkommen an Reifenabrieb. Wie viel von diesem Reifenabrieb über die Straßenabflüsse in den Gewässern landet, will das Forschungsprojekt RAU untersuchen. An einer Hauptverkehrsader in Berlin werden bereits Systeme getestet, die Schadstoffe aus dem Straßenabwasser herausfiltern sollen. Conti sagt, man sei sich „der Verantwortung als Premium-Reifenhersteller bewusst und wolle dazu beitragen, den Umwelteintrag von Abrieb so weit wie möglich zu reduzieren.“

Der Umweltorganisation BUND dauert das zu lange. Es müssten schnell Lösungen gefunden werden, um den Mikroplastik-Eintrag von Kfz-Reifen in die Gewässer zu beenden. Bereits 2018 hat die Meeres-Biologin Ilka Peeken vom Alfred-Wegner-Institut Bremerhaven in der ARD-Tagesschau erklärt: „Was auch einen großen Einfluss auf Mikroplastik im Meer hat, ist der Abrieb von Autoreifen.“

Bilder: Continental

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