KÜS-Interview: Ihre Meinung bitte, Herr Schwarz!

KÜS: Herr Schwarz,  Sie sind einer der erfolgreichsten Piloten bei mehrtägigen Extremrennen in der mexikanischen Wüste oder in den südlichen USA. Was reizt einen ehemaligen Rallye-Europameister daran?

Armin Schwarz: Ein Rennen im Trophy-Truck ist etwas ganz anderes als eine Rallye über zwei oder drei Tage, beispielsweise in der WRC. Dort wird entweder über Asphalt oder Schotter gefahren, die längsten Prüfungen sind maximal 30 bis 40 Kilometer lang und dauern nur  wenige Minuten. Hier sind die körperlichen Belastungen für den Fahrer und die Anforderungen an das Auto, vor allem an die Reifen, sehr viel höher. Da sind Prüfungen oft Hunderte von Kilometern lang.

KÜS: Sie sind im vergangenen Jahr in der sogenannten SCORE-Meisterschaft gefahren. „Drüben“ ist das ein riesiges Spektakel. Hier kennen das nur die wenigsten Motorsportfans. Was haben wir uns darunter vorzustellen?

Armin Schwarz: Die SCORE-Meisterschaft ist so eine Art WM für Pickups. Sie hat im vergangenen Jahr insgesamt vier Veranstaltungen umfasst. Dazu gehören die Rallye San Felipe 250, die Baja 500, die Tijuana Desert Challenge und zum Abschluss die legendäre Baja 1000. 

KÜS: Hierzulande wird das Interesse an Pickups, auch für den Freizeitbereich, immer größer. Also nicht nur als „reines Arbeitstier“. Was raten Sie jemandem, der sich ein solches Fahrzeug zulegen möchte?

Armin Schwarz: Man sollte sich auf jeden Fall vorher damit beschäftigen, welche Anforderungen man an den Pickup hat. Fährt man damit vorwiegend auf der Straße, um ein Sportgerät zu transportieren? Oder geht man damit ins Gelände? Im Gelände kommt es nicht auf Geschwindigkeit und auf PS an, sondern auf die Kraft des Drehmoments. Auf Ruhe, Konzentration, auf Gelassenheit und auf technisches Verständnis fürs Fahrzeug. Wer angemessen Pickup fahren möchte, muss vor allem langsam und vorausschauend fahren können.

Armin Schwarz (56) fuhr in der Rallye-Weltmeisterschaft für mehrere Hersteller, ist jetzt einer der weltweit besten Piloten bei „Baja-Rennen“ mit Pickups. Wir trafen ihn anlässlich der Präsentation des neuen Ford Ranger Raptor als „Pick-Up-Instructor of Function“.

Nach oben scrollen