„Bajas“ sind Veranstaltungen von maximal zwei Tagen (Wochenenden), wohingegen mehrtägige Rennen von mehr als zwei Tagen eine eigene Wertungskategorie aufweisen im FIA Weltcup für Cross-Country-Veranstaltungen.
Die „Aragon“ ist der vierte Lauf zur „Kurzstrecken-Meisterschaft“. Rund um die spanische Stadt Teruel geht es aus Tradition richtig rund, bestens organisiert mit allen Fahrbahnuntergründen zwischen Sand, Felsbrocken, Schotter. Mal richtig mit Speed, mal im 100%-Drift um enge Ecken, aber immer schnell und meist sehr staubig. Die Teilnehmer freuen sich schon seit Jahren auf die Veranstaltung auf der iberischen Halbinsel. Das Teilnehmerfeld war beachtlich umfangreich, zumal noch diverse andere Meisterschaften zeitgleich ausgefochten wurden.
X-raid aus Trebur hatte gleich drei hochklassige Teams, quasi als Favoriten, entsandt, die ihrem Chef, Sven Quandt durchweg große Freude bereiteten. Orlando Terranova und Bernardo (Ronnie) Graue aus Argentinien packten gleich mal den Hammer aus und zeigten ohne Scham, dass sie gewinnen wollten. Nani Roma, nicht minder talentiert und ebenso seit Jahrzehnten erfolgreich, hatte Stamm-Copilot Alex Haro (beide aus Spanien) an Bord und wollte ebenfalls den Sieg, den er bereits früher eingefahren hatte, wiederholen, was ihm mit knappen dreieinhalb Minuten Rückstand nicht ganz gelang. Die beiden entfesselt fahrenden Frontmänner konnten Kuba Przygonski und Timo Gottschalk nicht mehr ganz einholen und machten aus dem MINI-Duo ein MINI-Trio.
Mit nur sechs Minuten Verspätung flog dann das tschechische Team Martin Prokop/Jan Tománek auf dem mächtig schnellen Ford F150 V8 auf Platz vier ins Ziel, gefolgt von den beiden russischen Routiniers (und ehemaligen FIA Weltcup-Gewinnern) Vladimir Vasilyev/Konstantin Zhiltsov auf ihrem aktuellen Arbeitsgerät, einem Toyota Hilux V8 aus der belgischen Rallyeschmiede von Toyota Overdrive. Nur noch vier Punkte Vorsprung nehmen die beiden Russen, die jahrelang einen Mini All4 Racing pilotiert hatten, mit in die fünfte Veranstaltung des Weltcups in knapp zwei Wochen (Baja Hungaria). Ein wahrlich knappes Polster, doch Vasilyev ist es als Solo-Kämpfer gewohnt, gegen Semi-Werksteams anzutreten und weiß sich da vehement zu wehren, zumal es gegen sein altes X-raid-Team geht. Da dürfte in Ungarn ein heftiges Hauen und Stechen anstehen!
Fotos: X-raid (Presse)