Die zunehmende Verarmung der besuchten und mit der Rallye beauftragten Länder wie Argentinien, Chile, Peru, Bolivien und Paraguay ließ die Finanzierung immer instabiler werden. Die enorm lange und kostspielige An- und Rückreise auf die südliche Halbkugel und eine gewisse Müdigkeit bei den Sponsoren, sich in Ländern zu engagieren, die für sie nur ein relativ karges Potential der Vermarktung erlaubten. Das Alternativ-Thema Algerien als Ausrichter katapultierte sich quasi selbst aus dem Rennen, da die politische Stabilität doch sehr zu wünschen übrig lässt. Und die Finanzierung außerdem. Algerien hat weiß Gott andere und wichtigere Probleme zu lösen.
So bot sich seine Königliche Hoheit Prinz Abdulaziz bin Turki Al Feisal Al Saud, oberster Sportchef des großen Landes auf der arabischen Halbinsel an, im Gespräch mit der ASO (Amaury Sport Organisation), die von David Castera, einem ehemaligen erfolgreichen Dakar-Teilnehmer und jetzigen ASO-Dakar-Chef vertreten wird, erste und offensichtlich fruchtbare Abmachungen in trockene Tücher zu bringen.
Saudi Arabien weist als riesiger Flächenstaat mit bestem finanziellen Polster aus Erdöl und Erdgas also seine Dienste an, die seine Hoheit schon in ersten Gesprächen gleich bis 2030 verplante. Das Land weist alle typischen Merkmale für eine Wüstenrallye auf, wie sie ehedem auch in der 30-jährigen Dakar-Geschichte Afrikas vorhanden waren. Auch da sorgten schlussendlich die politischen Irrungen und Wirrungen für das Ableben der Veranstaltung. Endloser Sand, gewaltige Felsenlandschaften, Dünen und scharfkantiger Schotter.
Wieweit sich auch hier eine politische Dimension ergibt, wird dann die Zukunft zeigen. Man darf davon ausgehen, dass der Wechsel auf die Arabische Halbinsel der künftigen Dakar wieder mehr Sicherheit und auch finanzielle Stabilität verleihen wird. Über Reaktionen bei Teams und Sponsoren, über erste Pläne der Routenführung und andere wichtige Details werden wir an dieser Stelle Ende April erneut berichten.
Fotos: Veranstalter/Teams