Der knapp fünfeinhalb Meter lange 2,7-Tonner wird von gleich vier Elektromotoren angetrieben – je einer pro Rad. Deren maximale Leistung liegt bei 147 kW/200 PS, gemeinsam kommen sie in der stärksten Ausführung auf 562 kW/764 PS. Alternativ sind zwei schwächere Konfigurationen zu haben, beim Akku-Pack kann ebenfalls zwischen drei Varianten gewählt werden, die Kapazitäten zwischen 105 kWh und 180 kWh bieten. Die Reichweite soll bei bis zu 640 Kilometern liegen. Geladen wird mit bis zu 160 kW, was den größten Akku in rund einer Stunde auf 80-prozentigen Füllstand bringen dürfte.
Bei der Beschleunigung steckt der Rivian Ford F-150, Chevrolet Silverado und Ram 1500 locker in die Tasche: Tempo 100 ist bei der stärksten Variante nach 3 Sekunden erreicht, bis 160 km/h benötigt der Allrader lediglich knapp 7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h, ein in den USA eher theoretischer Wert. Der R1T ist aber nicht nur ein schneller, sondern auch ein starker Arbeiter: an die Anhängekupplung dürften bis zu 5 Tonnen, die Ladefläche darf mit 800 Kilogramm belastet werden. Zudem gibt es einen abschließbaren Laderaum unter der Pritsche, der von Fahrzeugflanke zu -flanke reicht und bis zu 350 Liter Gepäck fasst – bei konventionellen Pick-ups wäre das aufgrund des Kardantunnels nicht möglich.
Das Start-up Rivian wurde vor knapp einem Jahrzehnt von dem MIT-Absolventen RJ Scaringe gegründet und hat sich die ersten Jahre relativ ruhig verhalten. Bekannter wurde das US-Unternehmen, als es im vergangenen Jahr eine aufgegebene Mitsubishi-Fabrik in Illinois gekauft hat. Dort sollen künftig Tausende E-Autos vom Band laufen. Die Auslieferung des Pick-ups ist für Ende 2020 angekündigt, Reservierungen sind bereits möglich. Der Preis beträgt rund 61.000 Euro.
Fotos: Rivian