DVR: Sekundenschlaf – Beifahrer können Fahrer schützen

Beitragsbild
Foto 1

Über die Hälfte der Personen im Besitz eines Pkw-Führerscheins werden auf längeren privaten Autofahrten (mindestens drei Stunden) von mindestens einer anderen Person im Besitz eines Führerscheins begleitet. Viele Begleitpersonen unterschätzen jedoch, wie gefährlich es sein kann, wenn der Fahrende langsam müde wird. Dies ergab eine aktuelle YouGov-Umfrage von mehr als 1.740 Personen im Besitz eines Pkw-Führerscheins im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sowie weiterer Partner im Rahmen der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“.

63 Prozent der befragten Personen im Besitz eines Pkw-Führerscheins nutzen ihre Zeit auf dem Beifahrersitz, um sich mit dem Fahrenden zu unterhalten, 58 Prozent, um auf den Verkehr zu achten, 46 Prozent, um die Route zu kontrollieren und 25 Prozent, um sich für einen Fahrerwechsel auszuruhen (Mehrfachnennung möglich). Ein Großteil der Begleitpersonen schenkt somit auf längeren Autofahrten seine Aufmerksamkeit der Person hinter dem Steuer und unterstützt diese beim sicheren Fahren und gleichzeitig vor Müdigkeit. Denn lange Zeiten hinter dem Steuer und monotone Strecken auf der Autobahn können müde machen.

Gerade einmal die Hälfte der Begleitpersonen nimmt die Müdigkeit des Fahrenden wirklich ernst: 56 Prozent der befragten Begleitpersonen fragen nach einer Pause, 54 Prozent bieten einen Fahrerwechsel an und 39 Prozent fragen nach Müdigkeit, wenn sie merken, dass die Konzentration des Autofahrenden nachlässt und er oder sie anfängt zu gähnen oder sich die Augen zu reiben (Mehrfachnennung möglich). Fast jeder Dritte unterschätzt die Gefahr von Müdigkeit hinter dem Steuer: 24 Prozent versuchen die Person am Steuer im Gespräch von ihrer Müdigkeit abzulenken (Mehrfachnennung möglich). Dies kann gefährlich werden, denn das Einzige, was hinter dem Steuer gegen akute Müdigkeit hilft, ist eine Pause, am besten alle zwei Stunden. „Beifahrer sollten im Zweifel auf einen Fahrerwechsel oder eine Pause bestehen, rät DVR-Geschäftsführerin Ute Hammer.

Eine solche Pause sollte zur Regeneration mit einem Kurzschlaf von zehn bis 20 Minuten oder Bewegung an der frischen Luft kombiniert werden. Die Fahrtunterbrechung kann auch für einen Fahrerwechsel genutzt werden. Auf einen Fahrerwechsel bestehen allerdings nur 23 Prozent der Personen auf dem Beifahrersitz, wenn sie merken, dass die Person hinter dem Lenkrad langsam müde wird. „Fahrer wie Beifahrer sollten Müdigkeit niemals auf die leichte Schulter nehmen; die Folgen können für einen selbst und andere Verkehrsteilnehmende dramatisch sein“, so Hammer.

Die KÜS ist Mitglied des DVR und unterstützt sein Engagement gegen den Sekundenschlaf mit Nachdruck.

Text und Bild: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR)

Nach oben scrollen