Rallye Luxemburg: Marijan Griebel erfüllt sich WRC-Traum

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Mit einem Vorsprung von etwas mehr als elf Sekunden Vorsprung hat Junioren-Europameister Marijan Griebel am Wochenende die glänzend besetzte Rallye Luxemburg gewonnen. Dirigiert von seinem Co-Piloten, dem Luxemburger Geschäftsmann Johny Blom, wiederholte der 28jährige damit seinen Vorjahressieg. Im vergangenen Jahr war es noch ein Hyundai i20 R5, in diesem Jahr hat sich für den Mann aus dem kleinen Hunsrück-Ort Hahnweiler dagegen ein Kindheitstraum erfüllt.

Griebel, der in der Deutschen Rallyemeisterschaft im Peugeot 208 T16 ebenfalls an der Spitze der Gesamtwertung mitmischt, pilotierte auf den acht anspruchsvollen Wertungsprüfungen im Norden des Großherzogtums an der luxemburgisch-deutschen Grenze zum ersten Mal ein World Rallye Car (WRC) unter Wettbewerbsbedingungen. Der Citroën DS3 WRC, den Citroën-Werksfahrer Kris Meeke in der Rallye-WM an den Start bringt, wurde vom französischen Werksteam PH Sport eingesetzt.

Doch bis es so weit war, mussten Griebel und sein luxemburgischer Co zum Schluss noch einmal gewaltig zittern. Auf der achten und letzten Wertungsprüfung des Samstags stellte ein schweres Gewitter die Gesamtwertung völlig auf den Kopf. Die beiden im Citroën DS3 World Rallye Car rutschten von der Strecke. Am Ende aber retteten sie einen Vorsprung von 11,5 Sekunden auf die beiden Belgier Chris van Woensel und Rik Snaet im Mitsubishi Lancer WRC05. Als bestes Luxemburger Team landeten Steve Fernandes und Oliver Beck im Škoda Fabia R5 auf dem dritten Rang in der Gesamtwertung.

Als Junioren-Europameister des vergangenen Jahres stand Griebel, der neben seinem professionellen Rallye-Engagement noch einen zeitlich befristeten Dienst bei der rheinland-pfälzischen Polizei absolviert, ein Testeinsatz in einem World Rallye Car zu. „Ein bisschen was vom Budget ist noch übrig und Jonny beteiligt sich mit seinem Unternehmen www.rallyeshop.lu noch daran. So konnten wir das realisieren und finanzieren“, erklärte Griebel vor Beginn der Veranstaltung den Einsatz in dem über 300 PS starken Allradler.

Für ihn, der schon so viele Rallyes auf unterschiedlichem Untergrund gefahren ist, deshalb kein Lauf wie jeder andere. „Nicht viele deutsche Rallyefahrer haben die Möglichkeit, ein WRC-Fahrzeug im Wettbewerb zu pilotieren. Wer weiß, ob ich diese Chance in meiner Karriere überhaupt noch einmal bekomme. Also hatte ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Und das Fahrzeug war optimal vorbereitet an den Start gegangen“, bekräftigt er.

Sein Co-Pilot Johny Blom war aufgrund seiner Streckenkenntnisse und seiner Erfahrung der richtige Mann für dieses Event: Blom las auch schon den beiden WM-Piloten Kris Meeke und Thierry Neuville vor. Die beiden harmonierten wie im Vorjahr glänzend miteinander, so dass der Fahrer bilanzieren konnte: „Es war eine unglaubliche Erfahrung für mich in diesem wunderbaren Citroën DS3 World Rallye Car. Dank an alle, die daran einen Anteil haben. An Johny und an mein Team, das einen perfekten Job gemacht hat.“

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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