Elf Jahre nach der Markteinführung kommt der kompakte Kia Ceed in dritter Generation am 30. Juni 2018 komplett neu auf den Markt. Die Preise ab 15.990 Euro auf den Markt liegen rund 1.000 Euro über dem Vorgänger-Basispreis. Der Einstieg in die Dieselwelt beginnt bei 21.490 Euro. Der neue Ceed kommt zunächst als Fünftürer auf den Markt – der Dreitürer ist nicht mehr im Programm.
Kia baut in den nächsten Monaten seine Ceed-Baureihe weiter aus. Zunächst kommt am 29. September die Kombi-Variante des Ceed, der deutlich gewachsen ist. Zum Jahresende wollen die Koreaner noch den Ceed Shooting Brake, eine Kombination aus Kombi und Coupé, auf den Markt bringen. Der Koreaner basiert – wie sein Konzernbruder Hyundai i30 – auf der neuen K2-Plattform, die für mehr Platz und bessere Fahreigenschaften sorgt und den Wagen auf den neuesten Stand der Technik bringt.
Äußerlich kommt der in Europa designte und in der Slowakei produzierte mit strafferer Linienführung bedeutend dynamischer als der Vorgänger daher. Die Front mit der Tigernase ist wuchtiger geworden und erinnert an den vor kurzem eingeführten Stinger. Im Vergleich zum Vorgänger ist der 4,31 Meter lange Koreaner in der Breite um 20 Millimeter gewachsen und in der Höhe um 23 Millimeter (1,45 Meter) geschrumpft. Dank des neuen Innenraumkonzepts sind die Platzverhältnisse – bei gleichem Radstand von 2,65 Meter – verbessert worden. Schulter- und Beinfreiheit im Fond sind beachtlich. Auch das Ladevolumen konnte um 15 Liter erhöht werden. Hinter der großen Heckklappe können jetzt 395 Liter verstaut werden. Sind die Rücksitze umgeklappt verschwinden sogar maximal 1.291 Liter. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet – auch wer die Bedienungsanleitung nicht gelesen hat kommt ohne Probleme zurecht. Zentrales Element ist – je nach Ausstattungsversion – ein bis zu acht Zoll großer freistehender Touchscreenmonitor, über den viele Fahrzeugfunktionen bedient werden können. Der Qualitätseindruck ist gut, und sogar auf üblen Straßen hält alles klapper- und knisterfrei zusammen.
Für den Vortrieb stehen zunächst drei Benziner und ein 1,6-Liter-Turbodiesel mit SCR-Kat in zwei Leistungsstufen parat, die alle die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen. Im nächsten Jahr wird ein 48 Volt Mild-Hybrid nachgereicht. Bei den Benzinmotoren stehen der bekannte 1,4-Liter-Vierzylinder mit 100 PS und der Einliter-Dreizylinder mit 120 PS zur Verfügung. Außerdem steht ein 1,4-Liter-Turbobenziner mit 140 PS parat, der den 1,6-Liter Saugbenziner ablöst. Diesel-Freunden offeriert Kia den 1,6-Liter Turbo-Selbstzünder in den Leistungsstufen mit 115 beziehungsweise 136 PS. Die Kraft wird mittels einer gut zu schaltenden Sechsgang-Schaltung auf die Vorderräder gebracht. Für Schaltfaule ist optional (Aufpreis: 1.600 Euro) für den großen Diesel oder den 140 PS-Turbobenziner ab der Ausstattungslinie Vision ein Siebengang-DSG-Getriebe, dass sanft und präzise schaltet, verfügbar. Die Normverbrauchswerte liegen bei den Benzinern zwischen 5,6 und 6,0 Liter, die Selbstzünder sind etwas sparsamer und werden laut Hersteller mit mit vier bis 4,3 Liter im Schnitt angegeben. Sehr gut gefallen hat der 140 PS starke Vierzylinder-Turbobenziner in Verbindung mit dem DSG-Getriebe, der ab 23.690 Euro kostet. Der agile Turbomotor erreicht sein maximales Drehmoment von 242 Nm zwischen 1500 und 3200 Umdrehungen und entwickelt eine gute Kraftentfaltung. Er bringt den Fünftürer in 8,9 Sekunden von Null auf Tempo 100 und erreicht Spitze 210 km/h. Der Motor ist angenehm laufruhig und in Punkto Fahrverhalten hat der neue Ceed deutlich zugelegt. Auch die Lenkung ist im Vergleich zum Vorgänger verbessert worden.
Der Fünftürer wird in fünf Ausstattungsversionen (Attract, Edition 7, Vision, Spirit und Platinum) angeboten. Auch in Sachen Komfort und Sicherheit hat der Koreaner einiges zu bieten. Bereits ab der Basisausstattung sind unter anderem LED-Tagfahrlicht, Dämmerungssensor, Tempomat, aktiver Spurhalter, Frontkollisionswarner, Fernlichtassistent, Müdigkeitswarner und Bluetoothfreisprecher serienmäßig an Bord. In den höheren Ausstattungsstufen oder teils optional sind Features wie beispielsweise die 8-Zoll-Navigation, ein JBL Soundsystem, induktives Laden für Smartphones, Android Auto und Apple CarPlay, klimatisierte Ledersitze sowie Querverkehrswarner oder auch ein Spurwechselassistent und Stauassistent erhältlich. Kia erwartet, dass rund die Hälfte aller Verkäufe des neuen Ceed auf den 1,4-Liter-Turbobenziner mit 140 PS entfallen.
Text: Ute Kernbach
Fotos: Kia