KIA Sportage: Erfolgs-Nachweis

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Zwei Wochen lang hatten wir den KIA Sportage in der Version 2.0 CRDi AWD-GT-Line zur Verfügung. Genügend lange also, um Berg und Tal, City und Autobahnen zu befahren, auf die menschlichen Sensoren zu hören und diese urteilen zu lassen. Nach dem Motto: Wie fühle ich mich, was gefällt mir, was weniger, wovon bin ich besonders angetan.

Der neue Sportage wirkt imposant in der Größe, Respekt einflößend, zeigt nach innen und außen Volumen, dabei weisen die äußeren Messdaten klar auf handliche Abmessungen hin. Vier Türen öffnen weit und lassen die Passagiere ohne große Mühsal einsteigen. Mit einer Ausnahme, die wohl eher der Größe des Chronisten zuzuschreiben ist. Dieser, mit 184 cm Länge, musste sich immer etwas ducken, um den Fahrersitz zu entern, da die Dachlinie ziemlich tief und flach verläuft, fast schon coupéhaft, was im Bereich zwischen A- und B-Säule zum geduckten Einziehen des Kopfes nötigte. Wenn man nicht vorher die Sitzhöhenstellung elektrisch nach ganz unten fahren ließ. Erst, wenn der Fahrer seinen Sitz hinter dem Volant eingenommen hat, begann die Positions-Feineinstellung von vorne. Mag Erbsenzählerei sein, aber traf eben auch zu. Im Passagierraum wartet dann ein gelungener Mix aus schönen und soliden Materialien, sowie sauber platziertes und jederzeit gut ablesbares Informationsinstrumentarium. Da gab es a priori keine Verwechslungen, keine Unsicherheiten (wir haben da mit anderen SUV teils recht ungute Erfahrungen gesammelt). Über Startknopf bringen wir den Zweiliter-Diesel zum Leben. Verzögerungsfrei, spontan nehmen die vier Zylinder ihre Arbeit auf, nach außen und innen sehr gut gedämmt. Unsere Referenzstrecke geht ins nordhessische Bergland, über Landstraßen und Autobahnen, durch Städte mit vielen Ampeln, durch Dörfer. 185 PS bringt der Hightech-Diesel auf die Räder, nebst einem bärenstarken Drehmoment von 400 Newtonmetern, was selbst viele 4×4-Allradler mit gut einem Liter mehr an Hubraum nicht packen. So ging es mal hurtig, mal relaxed durch die Lande, auch immer schön auf die Schaltempfehlungsanzeige achtend. Etwas enttäuscht waren wir dann letztendlich doch etwas, da unser Verbrauch an die 3 Liter über dem (theoretischen) Laborwert lag. Mit 7-7,5 Litern müsste man eigentlich hinkommen, nicht aber mit knapp 9 Litern.

Die vielen Kurven in den Bergen bestätigten das aufwändig berechnete und konstruierte Fahrwerk: kein Wanken, kein Trampeln…ruhig und souverän zog der Sportage seine Bahnen, wobei die Bremsen der strammen Motorleistung mehr als angemessen sind. In einem Sportage der frühen Jahre (1998) hatten wir einen zweiten Schaltstock zur Verfügung: für das Reduktionsgetriebe, dem ein 5-Gang-Getriebe angedockt war. Diesen technischen Aufwand hat sich KIA mit der Nachfolgegeneration erspart. Das heutige, moderne SUV hat in Verbindung mit dem hohen Drehmoment ein 6-Gang-Getriebe, dessen erster Gang mit 1:3,615 übersetzt ist, also recht kurz, was das Anfahren mit Hänger oder bei steilem Anstieg ungemein erleichtert. Man muss schon ins richtig steile Geläuf einfahren, um die Grenzen wirklich zu erfahren. So bieten sich durchaus Ausflüge in (genehmigte) Offroad-Strecken an bis die Bodenfreiheit von 172 Millimetern erst ein sinnvolles Ende signalisiert.

Der neue Sportage ist in der Basis bereits als 2 WD mit 1,6 Liter Benziner zu haben und beginnt dort mit 19.990 Euro. Über zahlreiche Ausstattungsvarianten geht dann der Preis bis in die Höhe unseres Testfahrzeugs, das mit 37.590 Euro zu Buche stand. Wer unbedingt weiter aufrüsten will, kann das in Phasen bis zum Gesamtgegenwert von 41.420 Euro generieren.

Unsere Bilanz: KIA hat mit dem neuen Sportage bewiesen, dass sein hohes Ranking und seine Beliebtheit auch in dieser Klasse gerechtfertigt sind. Wie die zukünftige Antriebsweise aussehen wird, mag Spekulationen ergeben, aber der Euro 6-Diesel ist derzeit einfach das Gebot der Stunde.

Text und Fotos: Frank Nüssel/CineMot

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