Es ist noch gar nicht so lange her, dass das tägliche Kochen nach und nach so einfach gemacht wurde, dass Zubereitung letztlich eine Übertreibung war. Fertiger Kuchenteig, der nur noch in die Form muss, Fertiggerichte sowieso, zerkleinerte Rohkost unter Zellophan, eine Dressingauswahl gleich dabei…
Inzwischen geht der Trend offenbar in eine andere Richtung. Denn der große Nachteil des Fast-Nicht-Mehr-Kochen-Müssens besteht in den Bergen von Abfall, die das produziert, und dieses Substantiv ist sicher keine Übertreibung. Ist es also möglich, effektiv mit seiner Zeit umzugehen und möglichst wenig Nicht-Verwertbares Woche für Woche zur Entsorgung bereitzustellen?
In großen Städten gibt es schon Restaurants, die ausdrücklich alles vom Tier verwerten. Was selbstverständlich war, als Fleisch noch einen hohen Preis hatte. Wie das Prinzip mit Obst und Gemüse funktioniert, zeigt Veronika Pichl. Strünke, Schalen undsoweiter – lassen sich zu Suppen, zu Snack-Riegeln, zu Tee und vielem mehr verarbeiten. Ein wenig mehr Zeit muss man mitbringen, aber es ist – versprochen! – keine Hexerei. Einzige Bedingung: Was man üblicherweise als Bioabfall abtut, darf natürlich nicht verdorben sein.
Ein sinnvoller Ansatz, den Köchin und Koch auch zum Amusement nutzen dürfen: Lassen Sie doch einfach mal Ihre Gäste die Zutaten erraten, wenn Sie eines dieser Rezepte probiert haben.
Veronika Pichl: Zero Waste Kitchen. riva Verlag; 9,99 Euro.