Puristen brauchen keinen Turbo

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Als nochmals geschärfte Version des neuen 911 GT3 stellt Porsche nun den RS vor, sein bevorzugter Lebensraum ist wieder der Asphalt der Rennstrecken.

SP-X/Levi. Dass er gerade noch als straßentauglich gilt, macht beim Porsche 911 GT3 RS wie bei anderen Supersportwagen eine gehörige Portion des Renommees aus. Aber eine Motorleistung von 383 kW/520 PS auf einer kurvigen Eisbahn zu bändigen, erfordert die Handschrift eines Meisters: Auf dem Beifahrersitz neben Walter Röhrl im sehnig reduzierten Cockpit erlebt man eine entspannt plaudernde Rallyesportlegende während sich der GT3 RS folgsam auf unsichtbaren Kufen über die Bahn lenken lässt. Weiße Knöchel? Keinen Moment. Das könnte bei künftigen Käufern dieses mindestens 195.137 Euro teuren Porsches, dessen bevorzugter Lebensraum der Asphalt der Rennstrecken ist, vielleicht mal anders sein.

Anders als bei den allradbetriebenen Stallgefährten setzt Porsche auch bei diesem RS aus der Baureihe 991 nicht auf aufgeladenem Schub: Der Bolide wird von einem Saugmotor mit vier Litern Hubraum angetrieben, das Aggregat erreicht eine potenzielle Drehzahl von 9000/min. Im Vergleich zum 911 GT3 leistet der GT3 RS 15 kW/20 PS mehr. In 3,2 Sekunden rückt die Tachonadel an die 100 km/h-Marke und laut Angabe seiner Schöpfer ist erst bei 312 km/h Schluss. Anders als der GT3 ist dessen geschärfte Version nicht mit Handschaltung erhältlich – der RS wird ausschließlich mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe PDK ausgeliefert. Für optimierte Dynamik und Präzision sorgen Kugelgelenke an allen Lagern sowie jetzt eine neu eingestellte Hinterachslenkung.

Der 911 GT3 RS trägt seine Bestimmung gut sichtbar am Leib: bekannter starrer Heckflügel, markante Schürzen und in schwarz gefasste Luftauslässe. Der Komfort eines 911 Turbo S spielt hier keine Rolle, also bestehen die Schalensitze aus Carbon und auch bei Dämmung, Türtafeln, Ablagenetz und Öffnerschlaufen steht der konsequente Leichtbau im Vordergrund. Vorne rollt der GT3 RS auf 20-Zoll-Leichtbaurädern, an der Hinterachse auf 21 Zoll.

Für Track Days, Nordschleife, Clubsport und andere Veranstaltungen in der Karriere des neuen RS gibt es ein spezielles Weissach-Paket, dass mit zusätzlichen Carbonteilen und Magnesiumrädern abspeckt. Und es ist auch wieder ein kostenloses Clubsport-Paket erhältlich, unter anderem mit Überrollbügel und Handfeuerlöscher für den Motorsport. Der RS kann rechtzeitig zur nächsten Rennsaison ab sofort bestellt werden. Die Markteinführung in Deutschland ist im April.

(Alexandra Felts/SP-X)

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