Das Peugeot-Imperium hat am 2. Tag zurück geschlagen. Die Plätze 1-3 gingen an die Franzosen in der Reihenfolge Desprès (Nr. 308), Peterhansel, Loeb. Senior Sainz lief auf dem 6. Rang ein. Die am Vortag so dominanten Toyota Hilux wurden bis zum 10. Platz (Ten Brinke) und Platz 8 (Al Attiyah) zurück gereicht. Dazwischen schoben sich in starker Manier Giniel de Villiers (Toyota Gazoo) und Orlando Terranova (Mini JCW). Schon in den frühen Morgenstunden des 1. Tages hatte es mächtig Zoff gegeben zwischen dem Sport-Chef von Peugeot, Bruno Famin, und dem Veranstalter ASO, ebenfalls ein französisches Unternehmen.
Vorwurf: die Buggys des 3008 DKR seien durch das neue Reglement gegenüber den 4×4-Rennern akut benachteiligt. Eine weitere Regelung besagt, dass alle Teams keine Landkarten mehr an Bord haben dürften, mittels derer sie nach Fahrtsreckenfehlern wieder auf die Rallyepiste zurückfinden können. Dieser Punkt traf etliche Teilnehmer eiskalt. Auch die Zeitnahme war Verwirrungen ausgesetzt: erst wurde Giniel de Villiers auf dem Toyota Gazoo(Nr. 304) als Tagesbester ausgerufen, dann auf Rang 4 eingestuft. Vortagessieger Al Attiah (Nr. 301) musste als Erster in den Sand und in die Dünen. Da die Autos diesmal vor den Motorrädern starteten, fanden sich keine Spuren im Sand, die der Orientierung hätten dienen können. Das kostete Nasser Al Attiyah satte 15 Minuten in dieser zweiten Prüfung, er fiel auf Platz 8 zurück. Der Finne Hirvonen auf dem X-raid Buggy machte das alles besser, war mit Platz 7 relativ zufrieden und ist guter Dinge für die nächsten 12 Tage. Orly Terranova, der ziemlich lange mit Raid-Rallies ausgesetzt hatte, war bester der Treburer X-raid-Gruppe auf Platz 5 (Nr. 307). Ein skurriler Unfall eliminierte gleich 2 X-raid-Teams: Yazeed Al Rajhi mit dem Buggy kollidierte mit Boris Garafulic auf dem JCW-Mini, beide mussten auf den Fast-Assistance-Truck warten, um wieder flott gemacht zu werden, verloren aber gewaltig Zeit. Auch Bryce Menzies auf dem dritten X-raid-Buggy ist mit hohem Zeitverlust erstmals raus aus den Top 30. Mal sehen, ob die Havarierten nochmals signifikant ins Geschehen eingreifen können.
Es wäre schade, wenn nicht. Aber die Rallyemechaniker von Teamchef Sven Quandt haben auch früher schon wahre Wunder vollbracht. Auffallend groß sind bereits nach dem zweiten Tag die Abstände der ersten Zehn untereinander.
Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Teams/Veranstalter