Nissan: Kontrastprogramm zwischen Leaf und 370Z Nismo

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Kurz vor der Weltpremiere der zweiten Leaf-Generation am 6. September übernahm die KÜS-Redaktion – zur Einstimmung – im Herzen von Berlin den reinrassigen Stromer der ersten Generation (seit 2010) mit 30 kWh-Akku, um über Neustrelitz nach Binz auf Rügen zu fahren. Der Batterieladezustand betrug 99 Prozent, und die Reichweite wurde mit 199 Kilometern angegeben.

Für unsere erste Etappe über rund 112 Kilometer zur Ladesäule in Neustrelitz sollte das kein Problem darstellen. Um die maximale Reichweite zu erzielen, müssen allerdings auch einige Faktoren, wie beispielsweise vorausschauende Fahrweise und Geschwindigkeit sowie die diversen Stromverbraucher Klimaanlage usw. beachtet werden. Nach rund zwei Stunden, die gemütlich und stromsparend absolviert wurden, zeigte unser Elektromobil an der Zapfsäule in Neustrelitz noch eine Reichweite von 105 Kilometern und einen Batteriestand von 46 Prozent an. Unser Durchschnittsverbrauch auf dieser Etappe lag bei 13,1 kWh.

Angetrieben wird der rund 1,5 Tonnen schwere Fünfsitzer von einem 80 kW/109 PS starken Elektromotor. Er wird von Lithium-Ionen-Akkus mit Strom versorgt, und sein stattliches Drehmoment von 254 Newtonmeter ist jederzeit abrufbar. Die Kraft wird über ein stufenloses Getriebe an die Vorderräder geleitet. Die Leaf-Höchstgeschwindigkeit wird mit 144 km/h angegeben. Den Sprint von Tempo Null auf 100 absolviert der Fünftürer in 11,5 Sekunden. Das Batteriepaket mit seinen 48 Modulen ist im Unterboden verstaut und sorgt somit für einen niedrigen Schwerpunkt, was sich positiv auf die Fahr- und Handlingseigenschaften auswirkt. Der Leaf soll rund 250 Kilometer ohne Nachladen schaffen, in der Praxis sind jedoch Abstriche zu machen. Der Preis für unseren Leaf Tekna liegt bei 38.682 Euro, Batterie inklusive.

Nach rund zwei Stunden Aufenthalt im Neustrelitzer Landeszentrum für erneuerbare Energien und einer Reichweitenangabe von 222 Kilometer (Batteriestand 96 Prozent) ging es auf die 168 Kilometer-Distanz zur Ostsee-Insel Rügen. Stromknappheit auf den letzten Kilometern. Die Batterie zeigt noch 19 Prozent Reststrom an, und die Reichweite beträgt laut Bordcomputer 31 Kilometer. Bis zu unserem Zielpunkt in Binz sind es noch 22 Kilometer. Mit ständigem Blick auf die Reichweitenangabe behandeln wir das Gaspedal wie ein rohes Ei, um nur keine unnötige Energie zu verschwenden. Reichweite unter 30 Kilometer: der Bordcomputer schlägt Alarm und kündigt den niedrigen Ladestand an. Eine Tankstelle ist zwar in Sicht, aber wir benötigen Strom und keinen Sprit. Vorausschauend fahren, heißt es nun und hoffen, dass unser Leaf nicht auf den letzten Kilometern vor dem Ziel schlapp macht. Beruhigend ist, dass das System noch nicht in den „Turtle“-Modus geschaltet hat. Bei ganz geringer Reichweite geschieht das automatisch, und der Leaf verweigert die Annahme von Gasbefehlen. Der Wagen kriecht dann nur noch mit einem Maximaltempo von 30 km/h die Straße entlang. Wir hatten Glück und konnten ohne „Turtle“-Modus mit einer Reichweite von nur noch 19 Kilometer den Parkplatz unseres Hotels entern. Unser Durchschnittsverbrauch über die insgesamt 280 Kilometer von Berlin über Neustrelitz bis Binz lag bei 13,2 kWh.

Am nächsten Tag war Schluss mit Entschleunigung und die Devise hieß Beschleunigen mit einem 344 PS starken 370Z Nismo Sportcoupé. Der 4,41 Meter lange Flitzer beschleunigt in 5,2 Sekunden von Null auf Tempo 100 und macht so weiter bis zu elektronisch abgeregelten 250 km/h. Aber auch hier heißt es immer mal wieder den Blick auf die Tankuhr richten. Im Schnitt konsumiert der zweisitzige Sportflitzer laut Hersteller 10,6 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Bei forcierter Fahrt sind es einige Liter mehr, aber das Tankstellennetz für die konventionellen Motoren ist zum einen bedeutend besser ausgebaut, und auf der anderen Seite geht das Betanken um ein Vielfaches schneller von statten. Hier liegt der Fokus eindeutig auf purem Fahrspaß. Die Preise für den 370Z beginnen bei 34.130 Euro für den 328 PS-Flitzer, und der Nismo mit 344 PS kostet 46.880 Euro.

Text: Ute Kernbach
Fotos: Nissan

Scroll to Top