Nach Dubai und Abu Dhabi steht nun der 3. Wüstenstaat als Veranstalter auf dem Programm. Die Qatar-Rallye geht vom 18. – 22. April und weist einen, im Vergleich zu den vorangegangenen Veranstaltungen, qualitativ spürbar höherwertigen Standard auf. Alleine eine ganze Armada vom MINI aus dem Hause X-raid wird sich um Punkte und Pokale bemühen: da ist Miko Hirvonen zu nennen, der finnische WRC-Rallyestar, der den Wechsel von WRC-Strecken in Wüstengelände bereits blendend gemeistert hatte. Ihm zur Seite wieder Yazeed Al Rajhi, der nach einem Toyota Hilux-Ausflug wieder zu X-raid zurückgekehrt war. Der junge talentierte Pole Kuba Przygonski darf sich auch wieder zwischen Sand und Dünen tummeln, eventuell sind weitere Starter auf MINI unterwegs.
Sicher startet Nasser Al-Attiyah auf seinem Toyota Hilux (Qatar Rally-Team) nachdem er vor gut zwei Wochen in Abu Dhabi im verschärften Kampf mit seinem Peugeot-Gegner Al-Qassimi den Hilux über eine Düne in ein Tal geworfen hatte, was zu heftigen Verkrümmungen am Fahrzeug führte und zur Aufgabe zwang.
1.374 gezeitete Kilometer stehen folglich an, die nach einer Super Special-Etappe von nur 5,64 Kilometern Länge am ersten Tag über die Startreihenfolge am 2. Tag entscheiden. Die folgenden Tagesprüfungen liegen im Durchschnitt ähnlich lang, stets um die 350 Kilometer. Der Veranstalter hat die ekligsten steinigen Kilometer heraus genommen, es wird überwiegend auf und im Sand gefahren. Eine Überraschung kommt vom Toyota GAZOO-Team aus Südafrika: Teamchef Glyn Hall hat Leeroy Poulter ausersehen, fleißig Punkte zu sammeln. An seiner Seite, ebenso überraschend, der langjährige Stamm-Copilot von Giniel de Villiers, Dirk von Zitzewitz, statt Rob Howie. Warum dieser Schritt? Die Qatar ist von der Navigation her ziemlich tricky, da war mir lieber, einen der versiertesten Rallye-Beifahrer der Welt auf dem heißen Sitz zu wissen. Und außerdem kann es ja nicht schaden, die Teamzusammensetzungen auch mal ein bisschen durcheinander zu wirbeln.
Poulter war jahrelang die Nummer 2 im südafrikanischen Team. Al-Qassimi, der Sieger der Abu Dhabi-Rallye, steuert wieder den schnellen und zuverlässigen Peugeot-Buggy 3008 DKR (nur Zweirad-Antrieb!) und wird sich Nasser Al Attiyah wohl erneut stellen müssen. Gut drei Dutzend meist privater Rallye-Piloten von der arabischen Halbinsel und eine Hand voll Europäer ergänzen das Starterfeld. Nach Ende der Rallye wird hier an dieser Stelle über deren Ausgang berichtet.
Text. Frank Nüssel
Bilder: Teams