Auto-Historie: Ausstellung im Haus der Geschichte

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Hunderttausende Arbeitsplätze hängen in Deutschland direkt oder indirekt vom Auto ab. Kein Wunder, dass die Deutschen ein besonderes Verhältnis zu Kraftfahrzeugen pflegen. Wie das genau aussieht, zeigt eine neue Ausstellung.

Liebstes Kind und wichtigster Wirtschaftsfaktor – die Deutschen pflegen eine besondere Beziehung zum Auto. Das Bonner Haus der Geschichte hat dazu eine Ausstellung eingerichtet: „Geliebt. Gebraucht. Gehasst. Die Deutschen und ihre Autos“ beleuchtet in rund 800 Exponaten die soziale und kulturelle Bedeutung des Automobils in Deutschland vor dem Hintergrund wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen (bis 21. Januar 2018).

Für die Nachkriegsdeutschen versprach das Auto zumindest im Westen Freiheit und Unabhängigkeit. Auch die Reisewelle ins Ausland wäre ohne die Massenmotorisierung der Wirtschaftswunderzeit nicht denkbar gewesen. Das schlug sich stark in der Populärkultur nieder: Popsongs und Filme knüpfen an die Versprechen von Freiheit und Abenteuer an.

Darüber hinaus war das Auto aber immer auch Statussymbol. Zunächst spiegelten Größe und Marke Stellung und Einkommen. In den 60er- und 70er-Jahren setzte die individuelle Autowahl dann auch unterschwelligere Zeichen, die je nach Perspektive das Selbstbild oder die gewünschte Fremdwahrnehmung des Fahrers widerspiegelten. Man denke an Hippiebus oder Opel Manta.

In den späten 70er- und 80er-Jahren erlebte das Auto aber auch in Deutschland Gegenwind. Ölkrisen und Waldsterben ließen die Grenzen des individuellen Verkehrs erahnen, die Grünen propagierten nach ihrem Einzug in den Bundestag mit Dienstfahrrädern eine ökologische Alternative. Wie es mit dem Auto weitergeht, ist noch nicht entschieden. Die Ausstellung thematisiert aber auch neue Trends wie Carsharing, Elektromobilität und autonomes Fahren.

Die Ausstellung „Geliebt. Gebraucht. Gehasst. Die Deutschen und ihre Autos“ im Haus der Geschichte in Bonn ist von Dienstag bis Freitag zwischen 9 und 19 Uhr geöffnet, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen 10 und 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Text: Holger Holzer/SP-X
Fotos: Axel Thünker, Jennifer Zumbusch/SP-X

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