Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Sich in ein Auto zu setzen und loszufahren, kann mehrere Gründe haben: Man hat Erledigungen zu absolvieren, Einkäufe zu tätigen, den Arbeitsplatz aufzusuchen, Verwandte, Bekannte, Freunde zu besuchen oder Freizeit-Aktivitäten stehen im Vordergrund: Der Besuch von Sportstätten, Theater, Kino oder Ähnlichem. Dass das Autofahren aber auch einfach nur aus Spaß an der Freude betrieben wird, und dazu wohl auch noch medizinische Aspekte gleich mitliefert, dürfte ziemlich ungewöhnlich sein.

Bestes Beispiel dafür ist ein Autobesitzer, und in diesem Falle wohl auch Auto-Liebhaber, der sicherlich in vielfacher Hinsicht aus der Rolle fällt. Seine Geschichte ging in dieser Woche durch die Medien. Der Schwede Lennart Ribring steht mit seinen 97 Jahren kurz vor der Aufnahme in den durchaus elitären „Club 100“ für über 100 Jahre alte Autofahrer. Sicherlich sind Damen und Herren, die in diesem begnadeten Alter noch körperlich und mental in der Lage sind, am Straßenverkehr teilzunehmen und dabei ein Sicherheitsrisiko weder für sich selbst noch für Andere darstellen, höchst selten. Wenn sie es aber dennoch tun, dann wohl mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in einem Automobil jener Gattung, dass der alte Herr aus Schweden bevorzugt.
Zu seinem 97. Geburtstag hat er sich jetzt selbst beschenkt und sich etwas Besonderes gegönnt. Er hat sich einen neuen Ford Mustang GT, ein 250 km/h schnelles Coupé mit 421 PS zugelegt. Eines mit manueller Schaltung, weil ihm eine Getriebe-Automatik, so wird er zitiert, offensichtlich nicht „sportlich genug“ sei. Er freue sich bereits darauf, ließ Herr Ribring ausrichten, dass er den Sprint von null auf 100 in seinem neuen GT, der übrigens ganz in „Race Red“ gehalten ist, bald selbst auskosten könne. Der „Höhenflug“ auf Asphalt wird übrigens vom Werk mit 4,8 Sekunden angegeben.

Was, liebe Leserinnen und Leser lehrt uns diese Geschichte? Zunächst einmal, dass der betagte Automobilist aus Skandinavien eine absolute Ausnahme ist und sicherlich nicht dazu herhalten kann, den demoskopischen Effekt der Menschen am Steuer nachdrücklich zu beeinflussen. Ausnahme bleibt eben Ausnahme und nicht die Regel.

Aber es zeigt uns auch bei allen Beeinträchtigungen des Alters, die irgendwann auf jeden von uns einmal zukommen werden, dass eine positive Einstellung zum Leben vieles bewirken kann. Viel Nachhaltiges und viel Gutes. Es ist in diesem Falle wohl weniger das Bewegen eines solchen Gerätes selbst, sondern vielmehr die Vorfreude darauf, eben genau das noch tun zu können, die den „alten Herrn“ im Kopf und im (Blei-)Fuß noch so bejahend zu sich selbst und seiner Umwelt macht.

Übrigens: In Essen beginnt heute die 49. Auflage der Welt-Tuning-Gala, die „Essen Motor Show“. Vielleicht reffen wir Herrn Ribring dort ja in den nächsten Tagen. Wundern würde es uns nach dieser Vorgeschichte sicherlich nicht.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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