Test-Tour: Suzuki Celerio AGS

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Suzuki hat sich seinen Platz als ausgewiesener Spezialist für Allradfahrzeuge und im Kleinwagen-Segment in der Modell-Range gesichert. Mit dem Celerio hat sich der japanische Importeur nicht nur besonders klein gemacht, sondern auch die Erbfolge geregelt. Was ist dran an dem fünftürigen Kleinstwagen, den wir mit einem 68 PS starken Dreizylinder Ottomotor unter die Lupe nahmen? Wieviel Auto bekommt man für runde elfeinhalb Tausend Euro und welche Ansprüche kann man damit befriedigen?

Fürs Erste: Der Suzuki Celerio ist ein Stadtfahrzeug, das kompromisslos, aber auch sehr geschickt auf die Erledigung von Alltags-Bedürfnissen ausgelegt ist. An Stelle der bisherigen Segment-Angebote „Alto“ und „Splash“ hat Suzuki mit dem „Celerio“ nun ein Fahrzeug-Konzept ins Rennen geschickt, das die Vorteile der beiden Erstgenannten übernehmen und quasi in einem einzigen Fahrzeug neu auf ersten lassen soll. Die aufsteigenden Sicken in beiden Flanken verleihen dem Celerio dabei einen Hauch von sportlicher Robustheit.

Was als Erstes auffällt, ist die im Verhältnis zu den Längen- und Breitenmaßen ungewöhnliche Höhe von 1,54 Meter. Unser Eindruck: Ja, in den passt schon was rein. Das gilt sowohl für Passagiere wie für Material. Bei Kleinstwagen dieser Art keine Selbstverständlichkeit. Schade nur, dass wir beim Beladen, nach dem Umlegen der Sitze, an eine hohe Ladekante stoßen, die den Einkauf im Supermarkt nicht unbedingt erleichtert.

Im Innenraum hat man sich bei Suzuki, und auch das ist vornehmlich eine Kostenfrage, auf das Notwendige beschränkt. Heißt en detail, uns umgibt zwar viel Hartplastik, das aber ist zufriedenstellend und exakt installiert und ausgeführt. Die Bedienelemente sind übersichtlich, zudem gibt es jede Menge Ablage-Möglichkeiten. Und die hellen Farben im Interieur lassen einen Schuss wohnlicher Gemütlichkeit entstehen. Wir finden keine trendigen Lifestyle-Applikationen. Personen, die auf einen derart gestalteten Innenraum Wert legen, sind aber auch nicht die Zielgruppe des Herstellers. Motto bei der Celerio-Gestaltung: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Und auch der 68 PS starke Einliter-Dreizylinder ist in seinem Gesamtauftritt einvernehmlich mit diesem Fahrzeug. Das Motörchen klingt mit seinen drei Töpfen etwas markant, aber kernig und leistungswillig. Und er hat durchaus „Schmackes“, wenn man mit beherztem Druck aufs Gaspedal tritt. Wenn da nur nicht das automatisierte Fünfgang-Getriebe wäre, das sich in den Schnittstellen der Drehmoment-Kurven nicht immer für eine bestimmte Fahrstufe entscheiden kann und stattdessen unnötig oft hin und her pendelt. Das trübt den ansonsten guten fahrerischen Gesamteindruck, auch in Sachen Federungskomfort.

Wer möchte, kann sich den kleinen Suzuki durchaus noch etwas stilistisch aufpäppeln und auch die Nutzerfreundlichkeit des kleinen mobilen Helfers erhöhen. Schweller-Sets, Alufelgen, diverse Zierleisten und ein Dachkanten-Spoiler mit zusätzlicher Bremsleuchte nehmen dem Celerio viel von seinem Lieferwagen-Charme, der sich aufgrund der hohen Dachlinie aufdrängt. Gegen die vergleichbare Konkurrenz, etwa Hyundai i10, Kia Picanto und Co. kann der Suzuki Celerio AGS aber durchaus auf Augenhöhe bestehen. Dies nicht nur wegen des Preises von 11.590 Euro.

Datenblatt Suzuki Celerio AGS

Ausführung: fünfsitziger Kleinstwagen
Länge / Breite / Höhe: 3,60 / 1,60 / 1,54 Meter
Leergewicht: 890 kg
Kofferraumvolumen: 254 – 1053 Liter
Motor: Dreizylinder Benziner
Leistung: 68 PS
Getriebe: automatisiertes Fünfgang-Schaltgetriebe
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h
Kraftstoffverbrauch: (Suzuki / eigene Angaben) 4,3 / 5,2 Liter
Abgasnorm: Euro 6
Fahrzeugpreis 11.590 Euro

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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