Superfoods liegen im Trend, ob sie nun Chiasamen, Gerstengras oder Cranberries heißen. A propos berries: Was der Heilpraktiker Tobias Duven und der Medizinjournalist Jürgen Schwarzl zu einer weiteren Obstsorte herausgefunden haben, klingt schon verblüffend.
Die Montmorency-Sauerkirsche ist nur eine unter den Sauerkirschen, wird aber hier als besonders wirksam bei allerlei Alltagsbeschwerden genannt. Aber die beiden Autoren geben auch einen historischen Überblick über die Sauerkirsche generell, die wir seit immerhin 900 Jahren kennen. Zu den vielen Wirkungen gehört unter anderem, so Duven und Schwarzl, die entzündungshemmende, schlaffördernde und herzstärkende. Vor allem arthrosegeplagte Zeitgenossen und solche, denen nicht immer erholsamer Schlaf beschieden ist, sollen also davon profitieren.
Die entscheidende Bedeutung des Büchleins geht aber über sein Kernanliegen hinaus. Denn: Ob die eingangs zitierten Superfoods wirklich super sind, ist erst mal gar nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass die systematische Erforschung von Lebensmitteln, Früchten, Gemüsesorten und anderen eine recht junge Wissenschaft zu sein scheint. Anders gesagt: Aus gutem Grund haben Eltern seit jeher ihren Kindern auf den Weg gegeben, Gemüse und Salat nicht auf dem Teller liegen zu lassen, gilt vieles, was über und unter der Erde ist, als gesund. Warum das so ist, was also die vielen Lebensmittel zu einem guten Beitrag zur Gesundheit macht, ist ebenso spannend wie lehrreich. Und wenn Sie (verständlicherweise) zu denen gehören, die nichts essen, nur weil es viele entzündungshemmende, schlaffördernde … Eigenschaften hat: Der Rezeptteil im Buch macht Lust zum Nachkochen. Auch ohne Anstoß durch ein medizinisches Problem. Vermutlich wird man in den nächsten Jahren noch von manchem alltäglichen Lebensmittel vom Frühstücks-, Mittags- oder Dessertteller erfahren, was man sich beim Verzehr en detail an Gutem getan hat.
Tobias Duven/Dr. Jürgen Schwarzl: Montmorency-Sauerkirsche. Windpferd Verlag; 14,95 Euro.