Buchtipp – Falk: Leberkäsjunkie

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Hier muss als Erstes eine Begriffsklärung her: Was in Bayern Leberkäs(e) heißt, kennt man in den anderen Bundesländern als Fleischkäs(e). Als Imbiss auf einem gebutterten Brötchen, elegant als Alternative zum Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch, rustikal mit Bratkartoffeln und Spiegelei oder pur aus der Hand…der Möglichkeiten des Genusses sind viele. Vor den Genuss allerdings haben die Mediziner intakte Cholesterinwerte gesetzt.

Was man von den Werten des Eberhofer Franz nicht sagen kann. Die sind ganz oben, seine Laune ganz unten, umgekehrt wäre es schön und gesund. Privater Knatsch und dann noch ein grausamer Mord, den es aufzuklären gilt. Ein ortsfremder Toter, bei dem erst mal unklar ist, was ihn hierher verschlagen hat. Und dann auch noch ein Fußballspieler vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen unter Mordverdacht. Da muss der Eberhofer Franz ran, ganz klar.

'Bei der Mooshammerin brennt’s, Bub', schreit mich dieOma vom Türrahmen her an, dass ich beinah vom Kanapee flieg. 'Jetzt komm schon, steh auf und zieh dir was an!' Deutlicher kann man den Auftrag wohl nicht formulieren.

Die Mooshammerin und das Drumherum sind Eberhofers siebter Fall. Aber trotz schlechten Blutbilds, drohenden Leberkäs-Entzugs und darob schlechter Laune zeigt der Eberhofer Franz keinerlei Anzeichen falscher Routine oder routinebedingt fehlender Sorgfalt. Ganz im Gegenteil. Und ein Glossar – wir sind immerhin in der bayerischen Provinz – und Omas Rezepte gibt's in bewährter Manier.

Rita Falk: Leberkäsjunkie. Ein Provinzkrimi. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv); 15,90 Euro.

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