Gleiches Motorenangebot, aber neues Fahrwerk, geschärftes Design und aufgewertetes Interieur: Mitsubishi hat seinen Kleinwagen „Space Star“ für das Modelljahr 2016 gründlich überholt. Wir fuhren die Variante mit dem 71 PS starken Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und manueller Fünfgangschaltung. Von einem Fahrzeug, das den klassischen City-Flitzer oder auch den Zweitwagen repräsentiert, darf man keine Wunderdinge in Sachen Dynamik, Komfort oder Assistenzsystemen erwarten. Aber genau das wollen ja auch die potenziellen Kunden eines Fahrzeugs, dessen Einstiegspreis trotz Preiserhöhung immer noch unterhalb der magischen 10.000-Euro-Grenze liegt, nicht haben.
Was sie indes haben wollen, ist ein Auto mit einem schicken Gesicht, einem modernen Auftritt, einem Innenraum, der mehr als nur dröge Plastewelt bietet und der auch dem Trend zur Konnektivität des Fahrers mit der mobilen Außenwelt Rechnung trägt. Und der auch noch – wenn auch in bescheidenem Maße – ein wenig Fahrspaß vermittelt. Bei der Neuauflage des Space Star, was frei übersetzt so viel wie Raumwunder heißt, hat Mitsubishi am optischen Auftritt mit kleinen Details geschickt rangiert: Die neu gezeichnete Front zieren jetzt vergrößerte Lufteinlässe, eine neue Schürze, Chromzierleisten und eine stärker konturierte Motorhaube. Dadurch macht der Space Star einen dynamischeren, im wahrsten Sinn des Wortes „runderen“ Eindruck. Neue Reflektoren und LED-Leuchten am Heck runden den Gesamtauftritt ab.
Im Innenraum des Mitsubishi Space Star erwarten den Fahrer neue Sitzbezüge, ein neues Lederlenkrad, ein neues Multifunktionsdisplay sowie einige neue Applikationen. In unserem Testfahrzeug stand auch das (optionale) neue Infotainmentsystem mit Smartphoneeinbindung und Touchscreen zur Verfügung. Derlei Features sind inzwischen ein absolutes Muss, um vor allem bei der jüngeren Generation im Kampf gegen die Konkurrenz in diesem Segment noch punkten zu können.
Wie verhält sich der bekannte 71 PS starke Dreizylinder-Motor in Verbindung mit dem modifizierten Fahrwerk? Das wollten wir bei unserer ersten Ausfahrt mit dem aufgewerteten Space Star des neuen Jahrgangs wissen. In typischer Dreizylindermanier macht sich das Aggregat mit seinem Hubraum von genau einem Liter recht kernig bemerkbar, zieht aber willig bis in die höheren Drehzahlbereiche. Die Gangwechsel mit der manuellen Fünfgangschaltung erfolgen ohne nerviges und störendes Schalten. Der Space offenbart sich als gutmütig und problemlos zu fahrender Kleinwagen, dessen neues Fahrwerk Querrillen sachte ausbügelt, aber nicht zu hart und polternd wirkt.
Für Menschen, die ein Fahrzeug mit genügsamen fahrerischen Ansprüchen aber einem gewissen Komfortanspruch ohne Bandscheibenfolter suchen, ist der neue Space Star gerüstet. Bescheiden, aber nicht realitätsfremd: Genau das sind die Grundeigenschaften, die den Space Star auch in seiner neu überarbeiteten Form auszeichnen. Daher sei die Frage erlaubt: Muss ein solches Auto überhaupt eine Leistung haben, die weit jenseits der von uns gefahrenen 71 PS liegt?
Neu ist beim Facelift des Modells die Preisgestaltung beim Mitsubishi Space Star. Der Grundpreis stieg um 1.000 Euro auf jetzt 9.990 Euro. Doch es gibt noch einen Weg zum viel gepriesenen „Schnäppchen“: Wer sich nämlich bis zum August dieses Jahres für einen Kauf entscheidet, der erhält noch einen Aktionsrabatt von 2.000 Euro. Damit steht der unter dem Strich 1.000 Euro günstiger da, als bisher. Auto fahren mit dem neuen Mitsubishi Space Star muss also nicht unbedingt billig, kann aber durchaus sehr preiswert und den Bedürfnissen angemessen sein.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun