Europas größte Oldtimermesse, die RETRO CLASSICS, findet heuer vom 17. bis 20. März auf dem Stuttgarter Messegelände statt. Neben außergewöhnlichen Fahrzeugen und der privaten wie gewerblichen Fahrzeugbörse locken auch Präsentationen von internationalen Markenclubs und erstmals ein Marktplatz der Museen.
Der Preview Day am Donnerstag beginnt um 11.00 Uhr speziell für Journalisten und Besucher, welche die kostbaren Ausstellungsstücke in Ruhe bewundern möchten. Von 18.30 Uhr bis 22.00 Uhr wird anschließend die ALLIANZ RETRO NIGHT in Halle 1 gefeiert. Über die Autobahn A8 oder mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Flughafen Stuttgart ist die Ausstellung leicht erreichbar und an den folgenden drei Messetagen jeweils von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Die Fläche für die Fahrzeugverkaufsbörse auf der Messepiazza wird heuer um den Rothauspark erweitert. Ein Ferrari Testarossa von 1992, ein Cadillac Eldorado Biarritz von 1956 oder ein Alvis Speed 21 Roadster von 1941 sind nur einige der über 700 bemerkenswerten Fahrzeuge, die den begeisterten Sammlern zur Auswahl stehen. Erschwinglicher sind eine Borgward Isabella von 1962, ein Vespa 400 von Piaggio aus dem Jahr 1959 oder ein VW Käfer von 1969. Außergewöhnliche US-Cars, wie ein komplett restaurierter Dodge Charger Coupe von 1974, werden in Halle 5 zum Verkauf geboten.
Fahrzeuge aus den ersten 25 Jahren der Automobilgeschichte präsentiert der RetroClassicCultur e. V. mit einem aufsehenerregenden Modell T von Ford und zwei außergewöhnlichen Fabrikaten der Marken Rover und Wolsley. Der Allgemeine Schnauferl-Club ASC e. V. zeigt „Messingfahrzeuge“ wie ein historisches Peugeot Modell 26 von 1899 oder aus dem Jahr 1903 ein Oldsmobile Curved Dash und ein Buat Modell Phaeton.
In der Alfred-Kärcher-Halle ist auch die weltweit größte Präsentation von Motorrädern der legendären Marke Laverda zu bestaunen. Mehr als 40 Maschinen kommentiert und erklärt fachkundig kein Geringerer als Piero Laverda selbst. Er bringt die V6-Rennmaschine mit, die 1978 beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Castellet/Frankreich einen Geschwindigkeitsrekord aufstellte.
Die Firma Auwärter zeigt einen Mercedes O 319 Kleinbus aus den 1950er Jahren gleich in drei unterschiedlichen Zuständen: Als Scheunenfund in bedauernswertem Zustand, im hoffnungsvollen Restaurationszwischenschritt und strahlend fertig restauriert. Solche Zwischenschritte sind sonst nicht darstellbar und stellen ein wichtiges Zeitdokument dar.
Ein fast vergessenes Kapitel deutscher Technikgeschichte bringen die Bulldog- und Schlepperfreunde Württemberg e. V. mit Holz-Gas-Fahrzeugen wieder ans Licht. In einer Sonderschau präsentieren sie gemeinsam mit dem Bundesverband Historische Landtechnik Deutschland e. V. (BHLD), dem Landwirtschaftsmuseum Hohenheim, dem Traktormuseum Bodensee und privaten Sammlern einige Unikate mit dieser außergewöhnlichen Technik.
Das Deutsche Peugeot Vorkriegsregister war seit dem Start im Jahr 2002 bei jeder Ausgabe der Messe dabei und zeigt heuer in Halle 1 fünf Fahrzeuge aus der 126-jährigen Peugeot-Geschichte: Zu einem Peugeot 402 Eclipse mit elektrisch versenkbarem Klappdach, einem 402 Légère mit Cotalgetriebe und einer Peugeot 301 Limousine kommen ein Motorrad des Typs P105 aus den dreißiger Jahren und historische Fahrräder. Den Brückenschlag zur Gegenwart markiert ein Peugeot 308 GTi mit 200 kW/272 PS.
Mit 14 Exponaten sind schließlich die Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz auf der Messe vertreten. Die Lkw-Sparte der Daimler AG zeigt als weltweit führender Anbieter von Nutzfahrzeugen sowie von Sonderfahrzeugen wie dem Unimog ihre historisch gewachsene Kompetenz rund um den Truck. Am Beginn der „Zeitreise“ steht das Lastwagenmodell N1 – ein 1,5-Tonner des Baujahres 1926 mit archaisch anmutender Bremsanlage. Das heute Lieferbare, vor allem für die aktive Fahrzeugsicherheit, demonstriert hingegen der Safety-Truck vom Typ Actros 1863.
Text und Fotos: Karl Seiler