KÜS-Testimonial: Timo Bernhard mit seinen Meisterautos vereint

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Im Porsche Museum war Timo diese Woche zum ersten Mal mit drei seiner Autos, mit denen er für Porsche in seiner Karriere Titel gewonnen hat, an einem Ort vereint.
 Er spricht über das Wiedersehen mit alten Bekannten, den WM-Titel, sein neues Buch und die bevorstehende Saison.

Der 911 GT3 Cup, RS Spyder und Porsche 919 Hybrid alle an einem Ort vereint fassen deine bisherige, erfolgreiche 17-jährige Karriere bei Porsche zusammen, welche Erinnerungen kommen da hoch?


Ich fand es war ein tolles Wiedersehen besonders als ich den 911 GT3 Cup, mein Meisterauto von 2001 wiedergesehen habe, war das ein tolles Gefühl. Es war als ob man einen alten Freund nach langer Zeit wiedersieht mit dem man wirklich schöne Erinnerungen hat. Mit dem Auto habe ich meinen ersten Meistertitel bei Porsche gewonnen, was zugleich mein Gesellenstück war, denn ich bin ja dann vom Junior zu einem vollwertigen Werksfahrer aufgestiegen. Das Auto ist im Ranking bei mir deshalb ganz weit oben angesiedelt, weil es eben so extrem wichtig war für meine Karriere. Er hat sich gut gehalten und sieht immer noch wunderschön aus!

Der RS Spyder ist der nächste wichtige Meilenstein in meiner Karriere, weil mich das nicht nur geografisch auf einen anderen Weg gebracht hat, sondern auch eine Richtungsänderung vom GT Sport in den Prototypen Sport war. Für mich hat damals eine neue Ära begonnen, eine neue Chance, die ich mit dem Meistertitel in der American Le Mans Series 2007 und 2008 gekrönt habe. Es war eine wunderschöne Zeit bei Penske Racing, die ich nicht missen möchte. Ich hab dort extrem viel Erfahrung gesammelt und tolle Erfolge gefeiert und da habe ich mir das Rüstzeug für meine spätere Karriere im LMP1 geholt.

Der Porsche 919 Hybrid ist das Auto mit der frischesten Erinnerung. Es fühlt sich an als ob es gestern gewesen wäre, als wir in Bahrain über die Ziellinie fuhren, es ist alles noch ganz frisch. Das 919 Projekt mit dem WM-Titel ist quasi die Krönung meiner bisherigen Karriere. Es waren ganz viele unterschiedliche Emotionen, die ich mit dem Fahrzeug verbinde, weil ich eben von Anfang an mit dabei war, vom Mock-up und Monocoque, zu einem fahrfertigen Auto, dem Rollout, den ersten Rennen, dann die ersten Siege und dann der Meistertitel als Krönung. Im Museum ist der Le Mans Sieger ausgestellt, aber es ist natürlich im Prinzip dasselbe Auto. Es war eine ganz tolle Ära bis jetzt mit dem 919 Hybrid und ich habe das Gefühl, dass das erst der Anfang war und ich damit noch ganz viel Spaß und Erfolge haben werde.

Jetzt wo du einige Wochen Zeit hattest zu reflektieren, ist der Gewinn des WM-Titels bereits komplett eingesunken?


Es dauert natürlich immer etwas und gerade die Weihnachtszeit war sehr wichtig und toll um zu reflektieren und nachzudenken, das letzte Rennen zu verarbeiten aber auch das ganze Jahr Revue passieren zu lassen und um für mich selbst eine Art Maßstab anzusetzen, was man da geleistet hat. So eine Leistung beflügelt natürlich und ich kann das Jahr 2015 und das vorangegangene Jahr positiv abhaken und daraus auch Motivation für die neue Saison tanken.
 Ich bin immer noch wahnsinnig stolz auf die ganze Truppe und was wir da gemeinsam erreicht haben war gigantisch, nicht nur 2015 sondern auch in den vorangegangenen Jahren weil die extrem wichtig waren im Aufbau zu dem Erfolg.


Ende November ist dein Buch „The Story of a Champion“ erschienen. Wie war es das fertige Werk zu sehen und wie war das bisherige Feedback?

Das bisherige Feedback war gigantisch! Es haben sich ganz viele Leute bei mir gemeldet und melden sich immer noch, die sich mit mir über die Erfolge freuen und sich für das tolle Werk bedanken. Viele waren auch überrascht, dass es so detailliert ist und dass man einfach merkt, dass das Buch nicht nur meinen Namen trägt sondern, dass ich von Anfang an mitgewirkt habe und meine eigenen Ideen drin stecken. Die Jungs vom Gruppe C Verlag und vor allem auch Peter Schäffner und alle die mitgeholfen haben, haben einen Top Job gemacht das so hinzubekommen. Ich bin sehr stolz auf das Werk.

Wie sieht für dich die Winterpause aus und was sind die Ziele für die bevorstehende Saison?

Die Winterpause war wichtig um abzuschalten und nicht zu reisen. Ich bin zu Hause geblieben und war froh, dass ich Zeit mit meiner Familie verbringen konnte. Seit einer Woche bin ich bereits wieder im Training am Olympiastützpunkt Saarbrücken mit meinem Trainer Oli. Es gilt wieder ins Training einzusteigen und in eine Routine zu kommen, nicht nur Motivation zu tanken, sondern auch wieder in die Detailarbeit zu gehen und zu sehen, wie wir an das letzte Jahr anschließen, wie wir weiterarbeiten und wo wir uns verbessern können.
Wenn man einen WM Titel gewonnen hat, will man sich natürlich nicht verschlechtern. Das Ziel muss ganz klar sein zu fighten und daran zu arbeiten, dass wir den Titel wieder holen können und dass wir uns in Le Mans im Vergleich mit dem letzten Jahr um eine Platzierung verbessern können. Für mich ist das eine Herzensangelegenheit und ein Ziel, welches ich gerne mit Porsche erreichen möchte, nämlich in Le Mans den Gesamtsieg zu holen.

Text und Foto: www.timo-bernhard.de

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