Service statt Armutszeugnis

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Aufkleber mit dem Text „No paper inside – Kein Toilettenpapier vorhanden“ weisen neuerdings auf allen Parkplatz-Toiletten an der Autobahn A3 zwischen Frankfurt und Würzburg auf eine seltsame „Sparmaßnahme“ im Bereich der Autobahndirektion Nordbayern hin.

Wer dafür verantwortlich ist, dass in den zum Teil erst kürzlich für je mehr als 200.000 Euro errichteten Bedürfnisanstalten die vorhandenen Edelstahl-Schächte für Groß-Toilettenpapierrollen nicht mehr befüllt werden, lässt sich nicht ermitteln.
Das entsprechende „Armutszeugnis“ für ebenso kostspielige wie schmutzige Toiletten kann deshalb auch nicht zugestellt werden.

Ganz anders empfängt unser kleines Nachbarland Österreich an der Autobahn Passau – Wien Inländer und Transitreisende. Die Zuständigkeit für Betreuung von Aussenanlagen, Gebäude-/Sanitärreinigung und Winterdienst ist nicht nur dauerhaft am jeweiligen Gebäude angeschlagen – im Innern des „Örtchens“ gibt es auch in jeder Kabine einen befüllten Papierspender!
„Wie man es besser macht“, zeigt sich darüber hinaus auch im Pissoir. Am Spülwasser für die Edelstahl-Einzelbecken wird nicht gespart und der Boden darunter besteht aus einem Gitterrost, unter dem zusätzlich klares Wasser fließt. So werden hässliche Urinflecken und unangenehme Gerüche zuverlässig vermieden.

„Felix Austria – Armes Deutschland“ möchte man bei solchem Service nur ausrufen. Könnte nicht mit relativ geringem Finanzaufwand eine einfache Form der jüngst oft beschworenen „Willkommens-Kultur“ auch für in- wie ausländische Nutzer unserer Autobahnen gezeigt und damit später zusätzlicher Aufwand für die Reinigung verschmutzter „Örtchen“ eingespart werden?

Text und Fotos: Karl Seiler

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