Musiktipp – Fleetwood Mac: Rumours

Ein Album von 1977 schafft im Februar 2021 den Wiedereinstieg in die deutschen Longplayer-Charts, unter die Top 100. Just zu einer Zeit, da die Band dahinter für eine neue Tournee gehandelt wird. Fleetwood Mac sind immer noch aktuell. So aktuell, dass es sogar Frontfrau Christine McVie erstaunt, wie diese jüngst verriet. Die hatte erst weitere Tourneen ausgeschlossen, ruderte dann aber prompt zurück.

„Rumours“ ist die wohl erfolgreichste Veröffentlichung der Band. Ursprünglich hatten sie sich dem Blues verschrieben, öffneten sich aber rasch dem Rock und Pop. Eine gute Entscheidung. Immer noch klingt das Album mit dem kurzen Titel, als seien sie allesamt mal eben ins Studio spaziert, hätten die Ohrwürmer aneinandergereiht und fertig.

Tatsächlich war es anders: Rund 10 Jahre nach der Gründung hatten sich Spannungen privater Natur aufgetan. Und sie sind das Grundthema von „Rumours“. Schon der Opener „Second Hand News“ verpackt eine sarkastische Botschaft in eine flotte Melodie. Salopp übersetzt: Alles, was mich betrifft, ist für meinen Noch-Partner schon nicht mehr interessant – eine News aus zweiter Hand eben.

„Don’t Stop“, „Go Your Own Way“, „Oh Daddy“ – alle Titel von damals sind Klassiker geworden. Das gilt auch für „Never Going Back Again“ von Lindsay Buckingham. Der stand immer ein wenig im Schatten der anderen Mitglieder, ähnlich wie George Harrison bei den Beatles. Zu Unrecht.

Nicht ausgeschlossen, dass die Story weitergeht. Spannend ist dann auch die Frage, mit wem: Buckingham und McVie waren zeitweise über Jahre ausgestiegen. Und sollte es zu einem Revival kommen, sollte mindestens ein Titel aus dem Erfolgsalbum nicht fehlen: „Don’t Stop“ – der ist seit Jahren in puncto Fleetwood Mac programmatisch zu deuten. Und noch etwas spricht dafür: Beweisen müssen sie sich alle miteinander nichts mehr. Allein von „Rumours“ sind bis dato über 40 Millionen Exemplare über die Ladentische gegangen. Aus so entspannten Voraussetzungen sind schon etliche gute Auftritte entstanden.

Fleetwood Mac: Rumours (verschiedene Ausgaben erhältlich, besonders empfehlenswert die 4-CD-Box mit Raritäten aus der Entstehungszeit; alle: Rhino)

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